Lesen Sie hierzu die Abschnitte über Artikel und Pronomina im Grammatik-Duden.
Unter Pro-Formen werden ganz allgemein Formen verstanden, die innerhalb eines Textes verweisende Funktion ausüben: sie beziehen sich auf etwas, das bereits explizit eingeführt ist oder im Diskurs als bekannt vorausgesetzt werden kann. Typischerweise zählen zu den Pro-Formen die Pronomina (Kategorialsymbol ProN), bei denen wir zunächst etwas ausholen müssen. In vielen Grammatiken wird diese Klasse als Gruppe von Wörtern beschrieben, die 'für ein Nomen' stehen, was sich aus der wörtlichen Übersetzung erklärt, aber so nicht korrekt ist. Dazu ein Beispiel: im zweiten Satz des Paares
verweist das Pronomen er auf die gesamte Nominalgruppe einen schwarzen Kater, nicht nur auf das Nomen Kater. Im Satzpaar
ist das Antezedens (von lat. 'vorausgehend') des Pronomens sie, also dessen Bezugsgröße, in der Tat ein einzelnes Nomen, da dieses aber im Plural auftaucht, fungiert es hier als vollständige Nominalphrase. Wir halten also zunächst fest: Pronomina »stehen« nicht für ein einzelnes Nomen, sondern für eine gesättigte nominale Konstituente bzw. Nominalphrase.
Pronomina lassen sich wie folgt in zahlreiche Unterklassen einteilen:
Wie Sie hier sehen, sind Pronomina und Determinator häufig ausdrucksseitig identisch. Sie müssen jeweils auf die Stellung achten, in der die fraglichen Elemente auftreten:
Beispiel | Kontext | Wortart |
der | Der Hund schläft | Determinator |
Der schläft | Demonstrativpronomen | |
Ein Hund, der schläft, beißt nicht. | Relativpronomen | |
den | Er lobte den Kuchen | Determinator |
Ich mag den nicht. | Demonstrativpronomen | |
Der Typ, über den wir gesprochen haben, ist ausgezogen. | Relativpronomen |