Der 1951 in Oran geborene Journalist und Schriftsteller Hamid Skif verließ 1997 sein Heimatland Algerien, um sein Leben zu retten. Aufgrund seiner journalistischen Tätigkeiten, in denen er sich offen gegen anti-demokratische Strömungen aussprach, waren er und seine Familie extrem bedroht. Schon seit den 1970er Jahren versteht er seine Arbeit als Kampf für Menschenrechte, Demokratie und Meinungsfreiheit. Er schrieb zunächst 15 Jahre für eine Presseagentur, gründete dann eine eigene Wochenzeitung, Perspectives. Mit der Erfahrung des Exils nimmt er einen bereits früher schon einmal eingeschlagenen Weg, den der Poesie, wieder auf, und verarbeitet die Wirklichkeit, die er zunächst als Journalist analytisch erfasste, nun in poetischer Weise über die Literatur. "Der Dichter Hamid Skif hat den Beobachter der Realität in sich nicht verloren, er hat freilich die Sprache verwandelt, die Weise, in der er uns mit dem Alptraum des Terrors konfrontiert" (Gert Heidenreich). Entstanden ist auf diese Weise bis heute ein Werk, das sowohl Gedichte, Novellen als auch Romane umfasst. Hamid Skif schreibt in französischer Sprache, ein Teil seines Werkes liegt bereits in deutscher Übersetzung vor. Auffällig dabei ist sein humorvoll, ironischer Blick auf die teilweise kafkaesken Zustände seines Heimatlandes. Der Kunstgriff der Überzeichnung ermöglicht ihm auch Tragisches und Traumatisches auszuhalten, zu verarbeiten und nicht dem "Wahnsinn zu verfallen", wie er es nennt. Um den kulturellen Austausch zwischen den nordafrikanischen Ländern und Deutschland zu fördern, gründete Hamid Skif den Verein ALIFMA in Hamburg. Eine der großen Ideen des Vereins ist, in Deutschland ein Forschungszentrum zum Maghreb zu gründen. Die Lesung ist in französischer und deutscher Sprache (mit anschließender Diskussion) und wird organisiert von dem Institut für postkoloniale und transkulturelle Studien der Universität Bremen (INPUTS: www.fb10.uni-bremen.de/inputs). Musikalisch begleitet wird Hamid Skif von Ilies Bouhedadja (Gitarre).