Informativität.

Die Informationshaltigkeit eines Textes oder das Maß bzw. der Grad, in dem vor allem dessen Inhalt (Information, Botschaft) erwartet oder nicht erwartet wird bzw. bekannt oder neu ist (z. B. würde ein Text mit einem I.-sgrad 1 für einen Leser nichts Neues enthalten - Beaugrande/Dressler 1981). Die Verarbeitung hochinformativer Texte ist anstrengender, aber auch reizvoller, als die von Texten mit geringer I. Für Werbetexte gilt, daß Leser/Hörer durch Informationen, zu denen sie herausgefordert werden (die sie also selbst finden bzw. entwickeln müssen), leichter überzeugt werden können. Auf potentiell höherer I. beruht die Wirkung von Witz, Metapher, Anspielung, Ironie.

I. hängt mit kontextuellen Wahrscheinlichkeiten zusammen. Subjektive Wahrscheinlichkeiten und Erwartungen sowie Präferenzen spielen dabei eine bedeutendere Rolle als statistische Wahrscheinlichkeiten.

Ein I.-sbegriff für Antworten bezieht sich auf die subjektive Wissenssituation des Fragenden. Ob eine Antwort pragmatisch sinnvoll ist, hängt nicht nur von ihrer I. ab, sondern auch von ihrem (positiven) subjektiven Wert (Grewendorf 1981).

S. auch -> Information.

de Beaugrande R-A Dressler W U, Einführung in die Textlinguistik 1981. Grewendorf G, Pragmatisch sinnvolle Antworten Ein entscheidungstheoretischer Vorschlag In: Krallmann D Stickel G, Hrsg, Zur Theorie der Frage.