Laufende (Teil-)Projekte

HaitianerInnen in Deutschland und Frankreich und Réunionnais(es) in Frankreich

Um erste Aufschlüsse über (möglicherweise unterschiedliche) Entwicklungsverläufe französisch-basierter Kreols in frankophonem und nicht-frankophonem Umfeld zu erlangen, werden in diesem ersten (Teil-)Projekt HaitianerInnen in Deutschland (z.B. in Berlin oder Hamburg) und Frankreich (Paris) sowie Réunionnais(es) in Frankreich (Paris) untersucht. Mittels einer Methodenkombination aus soziolinguistischen Fragebögen (orientiert an Stehl 2012), gesteuerten Interviews (u.a. zur Erhebung von Sprachideologien) und freien Sprachaufnahmen (zur Erhebung möglichst authentischer Gesprächsdaten) sollen grundlegende Gemeinsamkeiten und Unterschiede im sprachlichen Verhalten von Kreolsprechern im jeweiligen diasporischen Kontext ermittelt werden.

MauritierInnen in Kanada

Auch im Rahmen des Promotionsprojektes von Magnus Fischer wird mit dem Mauritius-Kreol in Kanada ein französisch-basiertes Kreol in frankophonem und nicht-frankophonem Umfeld untersucht.

Welche Faktoren veranlassten die über zehntausend Mauritierinnen und Mauritier, ihre Heimat im Indischen Ozean zurückzulassen und ihr Glück zwischen Atlantik und Pazifik zu suchen? Zieht es sie eher in die anglophonen oder die frankophonen Provinzen und steht dies mit der sprachlich paradoxen Situation in ihrer Heimat im Zusammenhang (vgl. Baggioni/Garraud 2000)? Vor allem aber, welche Auswirkungen ergeben sich aus der Diasporasituation für ihre Erstsprache, das Kreol Morisien, das seinen Adstraten Französisch und Englisch noch stärker ausgesetzt ist als auf Mauritius? Die aus diesen Grundüberlegungen resultierenden ideo- und soziolinguistischen sowie systemlinguistischen Fragen werden auf Basis eines Korpus aus in Mauritius und Kanada erhobenen Sprachdaten angegangen.