MauritierInnen in Kanada
Auch im Rahmen des Promotionsprojektes von Magnus Fischer wird mit dem Mauritius-Kreol in Kanada ein französisch-basiertes Kreol in frankophonem und nicht-frankophonem Umfeld untersucht.
Welche Faktoren veranlassten die über zehntausend Mauritierinnen und Mauritier, ihre Heimat im Indischen Ozean zurückzulassen und ihr Glück zwischen Atlantik und Pazifik zu suchen? Zieht es sie eher in die anglophonen oder die frankophonen Provinzen und steht dies mit der sprachlich paradoxen Situation in ihrer Heimat im Zusammenhang (vgl. Baggioni/Garraud 2000)? Vor allem aber, welche Auswirkungen ergeben sich aus der Diasporasituation für ihre Erstsprache, das Kreol Morisien, das seinen Adstraten Französisch und Englisch noch stärker ausgesetzt ist als auf Mauritius? Die aus diesen Grundüberlegungen resultierenden ideo- und soziolinguistischen sowie systemlinguistischen Fragen werden auf Basis eines Korpus aus in Mauritius und Kanada erhobenen Sprachdaten angegangen.