Abstracts

Barbara Graßer & Angelika Redder (Universität Hamburg)

Schüler auf dem Weg zum Erklären

Die Kompetenzentwicklung vom 1. zum 2. Schuljahr betrifft im Bereich der gesprochenen Sprache zentral die Strukturierung und eigenständige Ausbildung von unterrichtsrelevanten Wissensinhalten in rezeptiver und produktiver Weise. Denn es wird ja nicht nur von den SchülerInnen verlangt, dass sie sich neues Wissen aneignen und es sprachlich reproduzieren können, sondern auch, dass sie mit dem Angeeigneten produktiv weiterarbeiten und kooperativ aushelfen. Dieser Umgang mit unterrichtsspezifischem Wissen erfordert die Aneignung und Handhabung bestimmter Basisqualifikationen (Ehlich 2005), die über Vorerfahrungen im Elementarbereich hinausgehen. In den beiden Vorträgen sollen exemplarisch das Erklären als eine diskursive Basisqualifikation und die wissensinterne Bezugnahme als eine spezifische semantische Qualifikation anhand empirischen Unterrichtsmaterials diskutiert werden. In einem allgemeiner gehaltenen Teil werden die übergeordneten Fragestellungen aus einem aktuellen BMBF-Projekt vorgetragen und in einem zweiten empirischen Teil werden konkrete Ausschnitte aus Unterrichtskommunikation im 1. und 2. Schuljahr analysiert. Die Fähigkeit der wissensbezogenen Bezugnahme wird insbesondere anhand von deiktischen oder deiktisch abgeleiteten Ausdrücken diskutiert. Der Kompetenzerwerb der diskursiven Großform Erklären bildet die sprachliche Bezugsgröße.

Literatur:

Ehlich, Konrad (2005) Anforderungen an Verfahren der regelmäßigen Sprachstandsfeststellung als Grundlage für die frühe und individuelle Förderung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund. Eine Expertise für das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Bonn/Berlin: BMBF.

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