Abstracts

Miriam Lotz (Universität Bamberg)

Wie gestalten Lehrkräfte Leseübungen im Anfangsunterricht? - Eine videobasierte Studie zu domänenspezifischer Unterrichtsqualität

Von Seiten der Unterrichtsforschung wird Lehrkräften empfohlen, einen kognitiv aktivierenden Unterricht zu realisieren (Klieme, Schümer & Knoll, 2001), also einen Unterricht, der „zum vertieften Nachdenken und zu einer elaborierten Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsgegenstand“ (Lipowsky, 2009, S. 93) anregt. Es fehlen aber Studien, die diese Dimension der Unterrichtsqualität für den Deutschunterricht der Grundschule konzeptualisieren. Die Studie, die im Vortrag vorgestellt wird, intendiert daher die Beantwortung folgender Fragestellungen: Welche Merkmale charakterisieren kognitiv aktivierende Leseübungen? Wie lässt sich die Dimension kognitive Aktivierung domänenspezifisch operationalisieren? Zur Beantwortung dieser Fragen wird die quasi-experimentelle Videostudie aus dem PERLE-Projekt (Persönlichkeits- und Lernentwicklung von Grundschulkindern) ausgewertet. Um vergleichbare Bedingungen zu gewährleisten, bekamen die Lehrkräfte von 37 ersten Klassen inhaltliche Vorgaben zur Gestaltung einer 90-minütigen Unterrichtseinheit. Dabei bestand eine Aufgabe in der Durchführung einer Leseübung, welche für die vorliegende Studie als Analyseeinheit herangezogen wird. Zur Auswertung werden niedrig inferente Kategoriensysteme sowie hoch inferente Ratingsysteme entwickelt.

Literatur:

Klieme, E., Schümer, G. & Knoll, S. (2001). Mathematikunterricht in der Sekundarstufe I: "Aufgabenkultur" und Unterrichtsgestaltung. In E. Klieme & J. Baumert (Hrsg.), TIMSS - Impulse für Schule und Unterricht. Forschungsbefunde, Reforminitiativen, Praxisberichte und Video-Dokumente (BMBF Publik, S. 43-57). Bonn: BMBF.

Lipowsky, F. (2009). Unterricht. In E. Wild & J. Möller (Hrsg.), Pädagogische Psychologie (S. 74–101). Heidelberg: Springer.

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