Abstracts

Ricarda Freudenberg (Universität Jena)

Verstehenshilfe oder Hindernis? Der Einfluss domänenspezifischen Vorwissens auf das Erschließen literarischer Texte

Der Vortrag wird Forschungsergebnisse aus einer qualitativ-empirischen Studie vorstellen, die Abiturklausuren auf die Qualität der Anwendung domänenspezifischen Wissens zur Erschließung und zum Vergleich zweier Sonette von Hoffmannswaldau und Brecht hin untersuchte. Die leitende Frage war, welches Vorwissen den Prüflingen beim Verstehen insbesondere des Barocksonetts hilfreich war. Dass die Abiturient/innen mehrheitlich den Text nicht verstanden haben, ist sowohl auf die Güte des Vorwissens als auch auf die mangelnde Kompetenz, es flexibel zu nutzen, zurückzuführen. Daher wurde in einer vergleichenden Studie mit Zehntklässler/innen danach gefragt, ob das Verstehen des Sonetts eher gelänge, wenn die Leser/innen über kein spezifisches Vorwissen verfügen. Der Vortrag wird die Befunde beider Studien im Bezug zueinander diskutieren. Gleichzeitig will er Optionen aufzeigen, wie Literaturunterricht dazu beitragen kann, dass Schüler/innen mehr Gewinn aus den mannigfachen domänenspezifischen Wissensbeständen, die vor allem in der Kursstufe erworben werden, für das Verstehen literarischer Texte beziehen können – wie also intelligentes Wissen kumuliert werden kann.

Literatur:

Köster, J. (2008): Kompetenzerwerb und Wissensnutzung im Literaturunterricht. Vortrag auf dem Landesfachtag Deutsch in Kiel am 19.4.2008. Zugänglich via: www.didaktikdeutsch.de/vortraege/Kompetenzerwerb%20und%20Wissensnutzung.pdf

Winkler, I. (2007): Welches Wissen fördert das Verstehen literarischer Texte? Zur Frage der Modellierung literarischen Wissens für den Deutschunterricht. In: Didaktik Deutsch. H. 22, 13. Jg., S. 71–88.

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