Abstracts

Daniela A. Frickel (Universität Bochum)

Die Bedeutung deklarativen Wissens für literarisches Verstehen – Tieferes Verstehen Kleiner Prosa durch Gattungswissen?

Literarisches Gattungswissen gehört, so Eggert, „zum praktischen Lehrkanon eines Literaturunterrichts, der auf gesteigerte Komplexität literarischer Werke vorbereiten und zur Teilhabe an literarischer Kultur befähigen soll.“ (Eggert 2002, S. 188) An diesen Befund knüpft die Frage dieses Vortrags an, ob und wie Gattungswissen tieferes Verstehen von Texten befördern kann. – Erörtert wird dies am Beispiel Kleiner Prosa als einem traditionellen Gegenstand des Deutschunterrichts, der aufgrund einer Poetik der Verdichtung und der Auseinandersetzung mit Gattungstraditionen besondere Herausforderung an den Rezipienten stellt. Um verstehensfördernde Lernarrangements konzipieren zu können, so die These, bedarf es einer eingehenden Analyse der spezifischen Textschwierigkeit (vgl. Rupp 2010, S. 112), wobei insb. auch die Bedeutung von Gattungswissen für das Verstehen zu gewichten ist. – Neben einer Analyse der Darstellung Kleiner Prosa in Lehrwerken sowie der dazugehörigen Aufgaben soll in diesem Vortrag ein neuer gattungs-theoretischer Ansatz mit daraus ableitbaren didaktischen Konsequenzen für die Gegenstandswahl und Aufgabenkonstruktion vorgestellt werden.

Literatur:

Eggert, H.: Literarische Texte und ihre Anforderungen an die Lesekompetenz. In: N. Groeben/B. Hurrelmann (Hg.): Lesekompetenz. Bedingungen, Dimensionen, Funktionen. Weinheim: Juventa 2002, S. 186–194

Rupp, G.: Textseitige Einflussfaktoren auf die Leseleistung. In: N. Hinrichs/A. Limburg (Hg.): Gedankenstriche – Reflexionen über Sprache als Ressource. Tübingen: Stauffenberg 2010, S. 111–127,

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