Abstracts

Tobias Stark (Universität Hamburg)

Zum Perspektivenverstehen und zum Umgang mit Fiktionalität beim literarischen Verstehen. Ausgewählte Ergebnisse einer qualitativen empirischen Untersuchung

In Leseprozessuntersuchungen mit modifizierten Lautdenkprotokollen und retrospektiven Interviews konnten Daten generiert werden, mit denen sich u.a. individuelles Perspektivenverstehen in konkreten Rezeptionssituationen rekonstruieren lässt. An ausgewählten Beispielen soll gezeigt werden, wie Schüler/innen im Rahmen kohärenzetablierender Prozesse beim Textverstehen zu erschließen versuchen, wer im Text jeweils spricht, wer denkt, wer wahrnimmt, wer was und wie viel weiß und ob es Autor- und/oder Textintentionen gibt und ggf. welche das sein könnten. Dabei lässt sich beobachten, dass das Perspektivenverstehen auch vom jeweiligen Fiktionalitätsbewusstsein und vom „Umgang mit Fiktionalität“ abhängt.

Im Anschluss folgen konzeptionelle Überlegungen, wie solche Momente der „problemlöseorientierten“ Auseinandersetzung mit der Erzählperspektive beim Textverstehen im Unterricht initiiert und produktiv nutzbar gemacht werden können.

Literatur:

Grzesik, Jürgen (2005): Texte verstehen lernen. Neurobiologie und Psychologie der Entwicklung von Lesekompetenz durch den Erwerb von textverstehenden Operationen. Münster: Waxmann.

Leubner, Martin/ Saupe, Anja (2006): Erzählungen in Literatur und Medien und ihre Didaktik. Balltmannsweiler: Schneider Hohengehren.

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