Abstracts

Mathilde Hennig (Universität Gießen)

Grammatische Terminologie und Operationalisierung. Vorschläge zur Begriffsbildung im Deutschunterricht

Grammatik wird im schulischen Deutschunterricht i.d.R. als ein deklarativer Wissensbestand bzw. als ein geschlossenes, im Rahmen der curricularen Vorgaben erlernbares System vermittelt. Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt dabei die Kanonisierung grammatischer Termini durch das „Verzeichnis grundlegender grammatischer Fachausdrücke“ der KMK von 1982, das nach wie vor gültig ist und reinen Listencharakter hat. Bei einer Überarbeitung des Verzeichnisses sollte es deshalb nicht nur um eine Aktualisierung der Termini gehen, sondern es sollte gleichzeitig überlegt werden, wie vermittelt werden kann, dass die grammatische Begriffsbildung im Mittelpunkt des Grammatikunterrichts stehen sollte und dass die grammatischen Termini reine am Ende des Begriffsbildungsprozesses stehende Etikettierungen sind, die als solche nicht den Ausgangspunkt des Grammatikunterrichts bilden sollten. Eine aktualisierte Terminiliste sollte deshalb Problemlöseverfahren angeben, die den Weg zum grammatischen Begriff ebnen sollen.

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