Abstracts

Hildegard Gornik (Universität Hildesheim)

Funktionale Modellierung der Partikel im Deutschunterricht

Von den unflektierten Wörtern werden im Deutschunterricht üblicherweise Präpositionen, Konjunktionen und Adverbien thematisiert. Alle anderen werden ausgespart. Dass dies so ist, mag den Grund haben, dass die KMK-Liste nur diese vorsieht, oder auch den, dass Elemente, die für die Mündlichkeit charakteristisch sind, im Grammatikunterricht traditionell keinen Platz haben. Dafür sie einzubeziehen, spricht allerdings nicht nur ihr Stellen­wert auch in der Schriftlichkeit, sondern der pragma­tische Blick auf Sprache, der sich durch sie eröffnet: Mit Modalpartikeln rekurrieren  Sprecher wie Schrei­­ber z. B. auf gemeinsames Wissen, geteilte Erwartungen oder geben mit Gradpar­tikeln den Stellen­wert von etwas im Vergleich zu anderem an. Partikeln zeigen par excellence, dass Sprache nicht allein als ein formales System beschreibbar ist, sondern jedes einzelne sprachliche Elemente zur Kommuni­kation beiträgt. Partikeln in der Schulgrammatik zu berücksichtigen, heißt, diese pragmatische Dimension zu betonen. Dass das einzelne sprachliche Element unterschiedliche Aufgaben übernehmen kann, macht den Gegenstand für Schülerinnen und Schüler nur interessanter.

Literatur:

Weydt, Harald: Abtönungspartikel. Bad Homburg v.d.H. 1969

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