Abstracts

Aline Wendscheck (FU Berlin)

Generationsübergreifendes Lernen (GüL) in der Alphabetisierung

Der Einfluss der Familie auf den Bildungsweg der Kinder ist - vermittelt über den Bildungsstand der Eltern, insbesondere aber über die Gestaltung der sozialen Praxis von Literalität im häuslichen Umfeld -  nachweislich hoch. Der Teufelskreis der sogenannten „sozialen Vererbung“ von Bildungsbenachteiligung könnte durch einen generationsübergreifenden Ansatz durchbrochen werden. Bisher existieren derartige Ansätze in Deutschland jedoch nicht. Eine besondere Herausforderung besteht darin, illiterale Eltern zu erreichen und sie so in eine familienorientierte Schriftförderung zu integrieren, dass durch die Erfahrung  positiv besetzter literaler Aktivitäten entsprechende Alltagspraxen in den Familien etabliert werden können. Im Projekt AlphaFamilie verfolgen wir dazu u.a. folgende Fragen: Wie wird Literalität in bildungsbenachteiligten Familien konstruiert und wie wird sie intergenerational weitergegeben? Inwieweit können Kinder eine Lernbegründung für Erwachsene sein? Welche Formate und Zugänge zu generationsübergreifenden Lernformen mit funktionalen Analphabeten sind denkbar? Welche Inhalte und Gestaltungsformen eignen sich? Und wie lassen sich Angebote so konzipieren, dass sie auf andere Institutionen übertragbar sind?

Literatur:

Nutbrown, C.; Hannon, P; Morgan, A. (2005). Early Literacy Work with Families: policy, practice and research. Sage: London.

Elfert, M. & Rabkin, G. (Hrsg.) (2007). Gemeinsam in der Sprache baden: Family Literacy. Internationale Konzepte zur familienorientierten Schriftsprachförderung. Klett: Stuttgart.

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