Abstracts

Albert Bremerich-Vos (Universität Essen)

Orthografische Fähigkeiten am Ende der Sekundarstufe

Im Rahmen der Normierung der länderübergreifenden Bildungsstandards wurde auch die Rechtschreibkompetenz von Schülerinnen und Schülern am Ende der Sekundarstufe erhoben. Es gab ein Lückendiktat (80 Wörter), einen unkommatierten Text, in den Kommata einzutragen waren, und eine Korrekturaufgabe, in deren Rahmen ein Textentwurf zu korrigieren war. Die Schreibungen wurden auf der Basis einer modifizierten Version von AFRA (Herné/Naumann) qualitativ untersucht. Im Rahmen einer IRT-Skalierung wurde ein Modell mit fünf „Stufen“ bzw. Niveaus konstruiert. Als besonders schwierig erweisen sich bestimmte Fälle von Groß-/Klein- und Getrennt-/Zusammenschreibung. Auch die Kommaschreibung ist, wie seit Langem bekannt, für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Vor allem Versionen des paarigen Kommas und der Kommatierung vor Infinitivgruppen werden nicht beherrscht. Obwohl die querschnittliche Anlage der Testung die Prüfung von Kausalhypothesen nicht erlaubt, kann man annehmen, dass z.B. die mit der Reform der Orthografiereform revidierten Regeln der Kommatierung bei satzwertigen Infinitiven in den Schulen nicht „angekommen“ ist.

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