Abstracts

Thorsten Stübe (Stadthagen)

Die Getrennt- und Zusammenschreibung und ihre Problemfelder aus ontogenetischer Perspektive

Das zentrale Anliegen der Studie ist eine empirisch fundierte Aufarbeitung der Aneignung von Form und Norm der Getrennt- und Zusammenschreibung (GZS) im Deutschen. Sie greift damit einen orthographischen Teilbereich auf, der gegenüber Phonem-Graphem-Korrespondenzen oder der Interpunktion bislang nicht systematisch aus der Erwerbsperspektive untersucht worden ist.

In der fehleranalytischen Untersuchung steht nicht die Individualgenese im Vordergrund, sondern es soll durch einen sog. „unechten Längsschnitt“ auf Entwicklungsverläufe geschlossen werden. Datenbasis sind u. a. Texte zu Bildergeschichten, die in jeweils fünf zweiten, dritten und vierten Klassen erhoben worden. Zur Ergänzung wurde eine Stichprobe aus dem „Ludwigsburger Aufsatzkorpus“ (Fix/Melenk 2002) herangezogen. Leitende Fragestellungen sind: Ab wann beherrschen Lerner das Spatium als Schriftzeichen? Wie ist die Verhältnis von Getrennt- und Zusammenschreibungsfehlern und unterliegt es einer Entwicklung? Lassen sich entwicklungsspezifische Schwierigkeiten im Umgang mit der GZS nachweisen und welche linguistischen Strukturen sind betroffen?

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