Abstracts

Marja Rauch (Universität Regensburg)

Rückkehr des Phantastischen? Aktuelle Tendenzen in Literatur und Film

Die Auseinandersetzung mit dem Phantastischen hat sich nie auf Literatur beschränkt. In der heutigen Zeit hat sich die Situation aus literaturdidaktischer Sicht jedoch noch verschärft: Der erste Kontakt vieler Kinder und Jugendlicher mit kulturellen Inszenierungen des Phantastischen verläuft nicht mehr oder nicht allein über das Medium Literatur, sondern über das Medium Film (bzw. Comic, Computerspiel). Für den Deutschunterricht liegt darin zugleich eine Chance: Der Begriff des Phantastischen eignet sich für ein intermediales Arbeiten, wie es heute an den Schulen gefordert ist.

Vor diesem Hintergrund möchte der Beitrag der auffälligen Renaissance des Phantastischen nachgehen, um die zeitgenössische Literatur- und Filmkultur kritisch in den Blick zu nehmen. Gegenstand der Untersuchung sind – auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Voraussetzungen von männlicher und weiblicher Sozialisation und deren Vermittlung – Herr der Ringe und Eragon auf der einen Seite, Tintenherz u. a. auf der anderen Seite. Dabei soll es keineswegs um die stereotype Frage nach den Möglichkeiten der Verfilmung literarischer Texte gehen, sondern vielmehr um die Frage nach den unterschiedlichen narratologischen und semiotischen Inszenierungen des Phantastischen im Kontext eines Konzeptes der Intermedialität, das dazu beitragen kann, schulische Lernprozesse zu fördern.

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