Abstracts

Sara Rezat (Universität Gießen)

Schriftliches Argumentieren – Zum Erwerb konzessiver Argumentationskompetenz

Im Vortrag wird eine Untersuchung von Schülertexten zum Erwerb konzessiver Argumentationskompetenz vorgestellt. Die Befunde stützen sich auf die Analyse eines Textkorpus, das in der Grundschule (3., 4. Klasse) sowie in Sekundarstufe I (Hauptschule und am Gymnasium) erhoben wurde. Das konzessive Argumentieren stellt eine genuin literale Form des Argumentierens dar, von der angenommen wird, dass sie im Erwerb recht spät auftaucht. Auch in den Lehrplänen des Faches Deutsch sowie in den Bildungsstandards kommt das konzessive Argumentieren erst am Ende der Sekundarstufe I in Form der Erörterung in den Blick. Die Analyse der Texte zeigt dagegen, dass bereits in den Texten der Grundschüler präkonzessive Argumentationsstrukturen zu finden sind. Die im Curriculum erst am Ende der Sekundarstufe I vorgesehene Schwerpunktsetzung des schriftlichen Argumentierens ist erwerbslogisch daher in Frage zu stellen. Darüber hinaus wird bezogen auf den Erwerb konzessiver Argumentationskompetenz aus den Daten deutlich, dass für die Förderung konzessiver Argumentationskompetenz Aufgabenkontexte Voraussetzung sind, die eine persönliche Involvierung des Schreibers in die Kontroverse ermöglichen.

Zurück