Abstracts

Michael Becker-Mrotzek (Universität Köln)

Zum Verhältnis von Schreibaufgaben und Erwerbsaspekten

Schreibaufgaben sind im schulischen Kontext der wohl häufigste Schreibanlass; sie formen die Textproduktion der Schüler/innen in entscheidendem Maße. Schreibaufgaben schaffen einen Handlungsanlass, in dem Schüler/innen schreiben müssen. Vor einem handlungstheoretischen Hintergrund geht der Vortrag zwei Fragen nach: Zum einen soll empirisch ermittelt werden, welche Schreibaufgaben in Lehrmaterialien und im Unterricht zu finden sind. Welche Schreibanlässe werden für die Vermittlung und den Erwerb der unterschiedlichen Textarten und Schreibfähigkeiten vorgeschlagen? Welche Impulse enthalten die Aufgaben? Wie umfangreich und detailliert sind die Vorgaben und Erwartungen? Gibt es Hinweise bzw. Erwartungen an das Produkt oder den Schreibprozess? Wie erleben Schüler/innen die Schreibaufgaben? Die zweite Frage bezieht sich dann auf das Verhältnis von Schreibaufgabe, Schreibprozess und Schreibresultat. Wie formen die verschiedenen Aufgabentypen die Texte der Schreiblerner? Welches schreibanregende Potential haben sie?

Ausgangspunkt der Studie ist die handlungs- und lerntheoretische Annahme, dass einen für die Schüler/innen nachvollziehbaren, funktionalen Schreibanlass bilden müssen. Denn nur dann verfügen sie über die für eine Schreibhandlung erforderlichen Steuerinstrumente. Hierzu gehören mindestens (vorstellbare) Adressaten und Textfunktionen.

Zurück