Abstracts

Torsten Steinhoff (TU Dortmund)

Schriftliches Referieren

Für den polyphonen kommunikativen Alltag besitzt das schriftliche Referieren große Bedeutung. Wer sich im komplexen und dynamischen Informationsnetzwerk der öffentlichen, beruflichen und wissenschaftlichen Kommunikation orientieren, positionieren und sein Wissen unter diesen Bedingungen lesend und schreibend erweitern will, profitiert erheblich davon, wenn er das schriftliche Referieren beherrscht. Dies setzt eine Entwicklung verschiedener textrezeptiver und -produktiver Fähigkeiten voraus, die den Lerner u. a. dazu befähigen, ein kohärentes mentales Modell des Textinhalts aufzubauen, die Relevanz einzelner Wissenselemente zu evaluieren, die Argumentationsstruktur nachzuvollziehen und die fremden Äußerungen im eigenen Text angemessen wiederzugeben und zweckvoll zu kennzeichnen – und dies stets vor dem Hintergrund der die Aufgabe verkomplizierenden Tatsache, dass im schriftlichen Referat zumeist mehrere Texte aufeinander zu beziehen sind. Die Förderung dieser Fähigkeiten zählt zu den Kernaufgaben des Deutschunterrichts in der Oberstufe. Der Beitrag stellt ein kompetenz- und prozessorientiertes Förderkonzept vor, das verschiedene Formen des schriftlichen Referierens unterscheidet, relevante Entwicklungsphänomene verdeutlicht und didaktische Konzepte vorstellt, die es erlauben, das schriftliche Referieren in der Oberstufe als polyfunktionales Lernmedium zu nutzen.

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