Abstracts

Inger Petersen (Universität Oldenburg)

Schreibkompetenz in Deutsch als Erst- und Zweitsprache

Schüler/innen mit Migrationshintergrund sind an Gymnasien deutlich unterrepräsentiert. Gleichwohl muss in der Sekundarstufe II auch heute schon von heterogenen Lerngruppen ausgegangen werden, in denen Schüler/innen, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, zunehmend vertreten sind. Die lebensweltliche Mehrsprachigkeit dieser Jugendlichen ist mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen verbunden. Ob und in welchen Bereichen eine spezifische Sprachförderung benötigt wird, konnte bislang mangels empirischer Untersuchungen nur gemutmaßt werden.

Die hier vorgestellte Studie untersucht, ob und wie sich Textproduktionen von Schüler/innen sowie Studierenden mit Deutsch als Erst- und Zweitsprache unterscheiden und wie die Entwicklung ihrer Schreibfähigkeiten in der Sekundarstufe II bis in die ersten Studienjahre verläuft. Dazu wird ein Korpus von 300 Texten (Argumentationen und Zusammenfassungen) analysiert, die von 150 ein- und mehrsprachigen Schülern und Studierenden aus 3 Alterskohorten (11. Jahrgang, 13. Jahrgang, 2. /3. Studienjahr) verfasst worden sind. Das zu diesem Zweck entwickelte Analyseinstrument orientiert sich an Methoden aus der Korpuslinguistik und enthält Kriterien zur Untersuchung der sprachsystematischen Richtigkeit sowie der funktionalen Angemessenheit. Die Ergebnisse zeigen Tendenzen hinsichtlich der o.g. Forschungsfragen auf, machen aber auch deutlich, an welchen Stellen qualitative Analysen zu ergänzen sind.

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