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Neue Publikationen in der Schüren-Reihe „Textualität des Films“New Publications in Book Series „Textuality of Film“

Im Jahr 2015 sind zwei weitere Bände der von Institutsmitgliedern herausgegebenen Buchreihe zur „Textualität des Films“ im Schüren-Verlag erschienen:

Chung, Jihae (2015): Das Erhabene im Kinofilm. Ästhetik eines gemischten Gefühls. Marburg: Schüren. Erschienen im Juni 2015.

Die Untersuchung etabliert das Filmisch-Erhabene als eine Beschreibungseinheit für gegenwärtige Kinofilme, die operationalisierbar ist und damit interpretatorische Willkürlichkeit zu vermeiden hilft. Die Untersuchung geht von einer Grundannahme aus, dass die Erfahrungspotenziale des Filmisch-Erhabenen neben seiner thematischen Entfaltung bereits in den formalen Dimensionen eines Filmtexts, das heißt, in seinen audiovisuellen wie narrativen Strukturen eingeschrieben sind. Um das Filmisch-Erhabene als solches identifizieren zu können, wurde eine umfangreiche Zuschreibungssystematik entwickelt, welche anhand einiger Filmanalysen exemplifiziert worden ist.
Angesprochen werden sollen damit Filmtheoretiker, die neue Lesarten und ein operationalisierbares Analyseraster des Filmisch-Erhabenen benötigen, Filmemacher, die nach erhabenheitsbezogenen ästhetischen Möglichkeiten suchen und schließlich die Filmzuschauer, die bereit sind, sich verschiedene Rezeptionsstrukturen des Filmisch-Erhabenen anzueignen und zugleich ihr bisher unverbalisierbar gemischtes, dennoch evidentes Gefühl bei der Filmrezeption ergründen wollen.

Preußer, Heinz-Peter (2015): Sinnlichkeit im Kino. Zur Interdependenz von Körperlichkeit und Textualität in der Filmrezeption. Marburg: Schüren. Erschienen im Oktober 2015. 

In wissenschaftlichen Betrachtungen zum Film gibt es eine merkwürdige Trennung von Körperlichkeit und Textualität in der Rezeptionsforschung und -theorie. Besonders deutlich wird das in der stark zunehmenden Emotionsforschung im audiovisuellen Feld. Die leibliche Dimension des Mediums Kino gerät in den Blick, etwa in der Filmphänomenologie, aber in der Regel als Korrektiv und Supplement zu den anderen, vorgeblich zu Unrecht dominanten Forschungsfeldern der Vergangenheit. Zwei Schulen scheinen immer noch unversöhnlich gegeneinander zu stehen: ‚die‘ kognitive und ‚die‘ sensualistische. Doch beide Prämissen greifen zu kurz, um die dialektische Verschränkung von Körperlichkeit und Textualität in der Filmrezeption angemessen zu erfassen, den Wechsel und das Zusammenwirken beider Vermögen hinreichend zu beschreiben.
Im Vordergrund des Bandes steht deshalb die Idee, die Positionen miteinander zu verbinden. Für das Drama hat die Semiotik den Faktor der Performativität in den Vordergrund gerückt sowie die Emergenz von Bedeutung durch die Aufführung selbst. Um eben diese Anteile also – Ereignischarakter, analog zur Performanz, Sensualität und Emotionalität – wäre der Textbegriff zu erweitern, um auch die gewünschten ‚körperlichen‘ Phänomene analysieren zu können. Körperlichkeit und Emotionalität sind gleichwohl als Markierungen im Filmtext verankert, die unsere Betrachtung lenken und Sympathie, Antipathie, Empathie und andere Regungen, Gemütszustände und Emotionen ‚ganz rational‘ steuern.

In 2015, two new books in the book series „Textuality of Film“ have been published with Schüren:

Chung, Jihae (2015): Das Erhabene im Kinofilm. Ästhetik eines gemischten Gefühls. Marburg: Schüren. Published in June 2015.

German announcement on the publisher’s website:
Die Untersuchung etabliert das Filmisch-Erhabene als eine Beschreibungseinheit für gegenwärtige Kinofilme, die operationalisierbar ist und damit interpretatorische Willkürlichkeit zu vermeiden hilft. Die Untersuchung geht von einer Grundannahme aus, dass die Erfahrungspotenziale des Filmisch-Erhabenen neben seiner thematischen Entfaltung bereits in den formalen Dimensionen eines Filmtexts, das heißt, in seinen audiovisuellen wie narrativen Strukturen eingeschrieben sind. Um das Filmisch-Erhabene als solches identifizieren zu können, wurde eine umfangreiche Zuschreibungssystematik entwickelt, welche anhand einiger Filmanalysen exemplifiziert worden ist.
Angesprochen werden sollen damit Filmtheoretiker, die neue Lesarten und ein operationalisierbares Analyseraster des Filmisch-Erhabenen benötigen, Filmemacher, die nach erhabenheitsbezogenen ästhetischen Möglichkeiten suchen und schließlich die Filmzuschauer, die bereit sind, sich verschiedene Rezeptionsstrukturen des Filmisch-Erhabenen anzueignen und zugleich ihr bisher unverbalisierbar gemischtes, dennoch evidentes Gefühl bei der Filmrezeption ergründen wollen.

Preußer, Heinz-Peter (2015): Sinnlichkeit im Kino. Zur Interdependenz von Körperlichkeit und Textualität in der Filmrezeption. Marburg: Schüren. Published in October 2015.

German announcement on the publisher’s website:
In wissenschaftlichen Betrachtungen zum Film gibt es eine merkwürdige Trennung von Körperlichkeit und Textualität in der Rezeptionsforschung und -theorie. Besonders deutlich wird das in der stark zunehmenden Emotionsforschung im audiovisuellen Feld. Die leibliche Dimension des Mediums Kino gerät in den Blick, etwa in der Filmphänomenologie, aber in der Regel als Korrektiv und Supplement zu den anderen, vorgeblich zu Unrecht dominanten Forschungsfeldern der Vergangenheit. Zwei Schulen scheinen immer noch unversöhnlich gegeneinander zu stehen: ‚die‘ kognitive und ‚die‘ sensualistische. Doch beide Prämissen greifen zu kurz, um die dialektische Verschränkung von Körperlichkeit und Textualität in der Filmrezeption angemessen zu erfassen, den Wechsel und das Zusammenwirken beider Vermögen hinreichend zu beschreiben.
Im Vordergrund des Bandes steht deshalb die Idee, die Positionen miteinander zu verbinden. Für das Drama hat die Semiotik den Faktor der Performativität in den Vordergrund gerückt sowie die Emergenz von Bedeutung durch die Aufführung selbst. Um eben diese Anteile also – Ereignischarakter, analog zur Performanz, Sensualität und Emotionalität – wäre der Textbegriff zu erweitern, um auch die gewünschten ‚körperlichen‘ Phänomene analysieren zu können. Körperlichkeit und Emotionalität sind gleichwohl als Markierungen im Filmtext verankert, die unsere Betrachtung lenken und Sympathie, Antipathie, Empathie und andere Regungen, Gemütszustände und Emotionen ‚ganz rational‘ steuern.

Veranstaltungen mit Prof. Sigrid NorrisTalks and Workshop with Prof Sigrid Norris

Die Termine für Veranstaltungen mit unserem Gast, Prof. Sigrid Norris von der Auckland University of Technology, stehen jetzt fest:

Dienstag, 30.06.2015, 16.15-17.45, GW2 A3570
Introduction to Theory

Dienstag, 07.07.2015, 12.15-15.45, A2320 CIP (Achtung, Raumänderung!)
Transcription Workshop

Dienstag, 14.07.2015, 16.15-17.45, GW2 A3570
Methodological Tools & Empirical Analysis

Die Veranstaltungen sind für alle Interessierten geöffnet.

Folie1We have now set up some events with our guest, Prof. Sigrid Norris from Auckland University of Technology:

Tuesday, 30.06.2015, 16.15-17.45, GW2 A3570
Introduction to Theory

Tuesday, 07.07.2015, 12.15-15.45, A2320 CIP (Room has changed!)
Transcription Workshop

Tuesday, 14.07.2015, 16.15-17.45, GW2 A3570
Methodological Tools & Empirical Analysis

All events are open for everyone.

Folie1

Vortrag: Kate Maxwell, The Medieval ManuscriptTalk: Kate Maxwell,The Medieval Manuscript

Die Bremen Masterclasses on Multimodality beginnen mit einem Vortrag eines Gastes von der Universität Agder in Norwegen:

Dr. Kate Maxwell, Universität Agder, Norwegen

The Medieval Manuscript: A Multimodal Performance?

22. April 2015, 14.15-15.45
in GW2, A3570

Der Vortrag beschäftigt sich mit dem mittelalterlichen Manuskript und seiner Analyse aus einer multimodalen Perspektive, d.h., mit der Frage, wie neben der Sprache auch Bilder und Annotationen, etc. analysiert werden können. Im Vordergrund steht außerdem die Frage nach der Autorschaft eines solchen Manuskripts, die als Performance verstanden wird.

Maxwell_MedievalManuscript_22042015


Abstract zum Vortrag:
The term ‘social actors’ describes the agents in a multimodal ‘text’ and their interactions, whether involved in its creation, interpretation, or portrayed within it. In this paper, I rework this into the idea of manuscript ‘performers’ in order to understand the various roles involved in creating and receiving a medieval manuscript. the foremost performer, at least in a traditional sense, is the author. Yet the construct of ‘the author’, so ingrained in scholarship, has in fact been forced upon medieval texts. By focusing on the social practices of both manuscript compilers and manuscript readers, I explore how the practice of authorship is constructed and received through the semiotic resources and elements present on the manuscript page. The discourses of religion, feminism, anti-semitism, racism, nationalism, and the ‘other’ will all be touched upon. How can what is essentially ‘the same text’ by ‘the same author(s)’ be presented and received so differently in various versions, times, and places? The multimodal approach shows that we are not dealing with the same text, or indeed author – we are dealing with different constructs of text and author, re-packed, re-presented, and re-interpreted to fit the different practices, societies, and times.

We start out Bremen Masterclasses on Multimodality with a talk by one of our guests from the University of Agder, Norway:

Dr. Kate Maxwell, Universität Agder, Norwegen

The Medieval Manuscript: A Multimodal Performance?

22. April 2015, 14.15-15.45
in GW2, A3570

 

Maxwell_MedievalManuscript_22042015


Abstract:
The term ‘social actors’ describes the agents in a multimodal ‘text’ and their interactions, whether involved in its creation, interpretation, or portrayed within it. In this paper, I rework this into the idea of manuscript ‘performers’ in order to understand the various roles involved in creating and receiving a medieval manuscript. the foremost performer, at least in a traditional sense, is the author. Yet the construct of ‘the author’, so ingrained in scholarship, has in fact been forced upon medieval texts. By focusing on the social practices of both manuscript compilers and manuscript readers, I explore how the practice of authorship is constructed and received through the semiotic resources and elements present on the manuscript page. The discourses of religion, feminism, anti-semitism, racism, nationalism, and the ‘other’ will all be touched upon. How can what is essentially ‘the same text’ by ‘the same author(s)’ be presented and received so differently in various versions, times, and places? The multimodal approach shows that we are not dealing with the same text, or indeed author – we are dealing with different constructs of text and author, re-packed, re-presented, and re-interpreted to fit the different practices, societies, and times.