Internes Lexikon

Auch: subjektives L., mentales L.

Modellvorstellungen über Struktur und Funktion des Wortgedächtnisses bzw. über die Art und Weise der internen Repräsentation (Langzeitspeicherung) lexikalischer Einheiten im semantischen Gedächtnis, das das subjektive Wissen von Bedeutung und Gebrauch sprachlicher Zeichen enthält und über die Form des Zugriffs (lexical access) zu lexikalischer Information bei der Erzeugung und beim Verstehen von Sätzen. Das i. L. ist eine Komponente des subjektiven Sprachrezeptions- und Sprachproduktionssystems.

Diskutiert werden Merkmalsmodelle (featural models), z. T. mit der Struktur von Netzwerken (vgl. ->semantisches Merkmal), Stereotyp- oder Prototypmodelle (auch: Schematheorien) sowie prozedurale Modelle, die beim Beitrag lexikalischer Einheiten zur Satzbedeutung ansetzen und die Satzbedeutung als deren Wahrheitsbedingungen in bezug auf bestimmte Situationen/Zustände auffassen. Neben dem Repräsentationsproblem stellt sich das Problem des Zugriffs bzw. des Suchens und Auffindens.

Vgl. ->semantisches Gedächtnis, semantisches Netzwerk, Langzeitgedächtnis ; Deblockierung.

Bierwisch M., Sprache und Gedächtnis. Ergebnisse und Probleme. In: Ders., Psychologische Effekte sprachlicher Strukturkomponenten. 1979.