Langzeitgedächtnis

Langzeitgedächtnis [long-term memory]. Auch: Langzeitspeicher mit einer episodischen, semantischen und ikonischen oder imaginalen Komponente. Der Begriff des L. ist ein Konstruktbegriff, der die Fähigkeit bzw. Eigenschaft erklären bzw. modellieren soll, Inhalte/Informationen über längere Zeit oder für dauernd zu speichern. In bezug aufSprache ist anzunehmen, daß der Wortschatz und der >Regelapparat< im L. organisiert sind. Dabei scheinen Wörter in netzartigen Beziehungen zueinander zu stehen (vgl. ->Deblockierung).

Bei der Sprachrezeption zeigt sich, daß die syntaktische Form der Botschaft rasch vergessen wird, während der Inhalt bzw. die Semantik gut erinnert und mit neuen Formulierungen wiedergegeben werden kann (vgl. -> Inferenz, Kohärenz ).

S. auch ->semantisches Gedächtnis, internes Lexikon ; Kurzzeitgedächtnis, chunk.

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