Die Textbasis. Ein aus der generativen Transformationsgrammatik übernommenes Konstrukt, um an der Oberfläche des Textes explizit nicht vorhandene Textkonnexionen als semantische oder thematische Kohärenz erfassen zu können; die thematisch-semantische Basis eines Textes. Bei van Dijk ist die T. ein globaler Rahmen, ein Plan, der semantischen Repräsentationen zugrunde liegt, oder der Plan, der die Entwicklung des Textes bestimmt. Die T. ist eine abstrakte Paraphrase bzw. die abstrakte logische Struktur des Textes, die man sich als von thematischer und thematisch-semantischer Art vorstellen muß. Die Annahme einer T. wird u. a. durch das Faktum der Kohärenz von Texten und die Möglichkeit thematischer und titelartiger Kurzfassung von Texten gestützt (vgl. ->Textthema).
Bei W. Kintsch wird die Bedeutung eines ganzen Textes durch propositionale Textbasen mit Prädikat-Argument-Struktur repräsentiert, die durch Wiederholung von Argumenten miteinander verknüpft sind. Eine solche Strukturtheorie des Textes gibt die Möglichkeit, etwas über die Verarbeitung des Textes zu sagen.
Vgl. ->Textsemantik, Textverarbeitung, Kohärenz, Textkohärenz, semantisches Netzwerk.
Bock M., Wort-, Satz-, Textverarbeitung. 1978. van Dijk T. A., Text and context. 1977. Fietz L., Funktionaler Strukturalismus. Grundlegung eines Modells zur Beschreibung von Text und Textfunktion. 1976. Kintsch W., Memory representations oftext. In: Solso R. L., Hrsg, Information processing and cognition. 1975. Ders., dt. Gedächtnis und Kognition. 1982. Schmidt S. J., Texttheorie. 1973. 2/1976.