Textfunktion

Die Intention eines Textes, wie der Empfänger sie verstehen soll; die in einem Text zum Ausdruck gelangende kommunikative Absicht (Große 1976); die illokutive Funktion eines Textaktes, die Art und Weise der Informationsvermittlung. Das Konzept der T. ist eine Basiskategorie der kommunikativ begründeten Textlinguistik (Textualitätskriterium, Differenzierungskriterium für Textsorten).

K. Brinker (1983) unterscheidet im Anschluß an Searles Illokutionstypologie (s. auch ->Sprechakttypen) und Große ( 1976) als T.-en im Sinne genereller illokutiver Kategorien die Informationsfunktion, Appellfunktion, Obligationsfunktion (Vertrag, Vereinbarung usw.), Kontaktfunktion, Deklarationsfunktion (Beurkundung, Bevollmächtigung usw.). Dabei ist die T. die Kategorie, der der dominierende Sprechhandlungstyp zuzuordnen ist. Die T. kann direkt, aber auch indirekt signalisiert sein.  Isenberg (1976) charakterisiert Text mit Hilfe der Merkmale "gesellschaftliche Legitimität und kommunikative Funktionalität", "Intentionalität und Situativität", "Wohlkomponiertheit und Wohlgeformtheit", "Semantizität und Grammatikalität". Für Oomen (1972) ist die kommunikative Funktion von zusammenhängenden Auperungen das Kriterium für Textualität, denn Texte konstituieren sich aufgrund der kommunikativen Funktion (s. auch ->Kommunikationsfunktion der Sprache).  

Vgl. ->Sprechakttypen; Text, Textualität.  

Brinker K., Textfunktionen. Ansätze zu ihrer Beschreibung. ZGL ll; 1983. Fietz L., Funktionaler Strukturalismus. Grundlegung eines Modells zur Beschreibung von Text und Textfunktion. l976. Große E. U, Text und Kommunikation. Eine linguistische Einführung in die Funktionen der Texte. 1976. Isenberg H., Einige Grundbegriffe für eine linguistische Texttheorie. In: Danes