Textualität

Textualität [textuality] . Texthaftigkeit ; allgemeine Eigenschaft von Texten, ihre thematische Strukturiertheit und semantische Organisation. Bei de Beaugrande/Dressler (1981) muß ein Text als kommunikative Okkurrenz sieben Kriterien der T. erfüllen: Kohäsion (als Art und Weise der Verbindung von Oberflächenkomponenten), Kohärenz (als Konstellationen und Relationen von Konzepten, die dem Oberflächentext zugrunde liegen, und als Ergebnis kognitiver Prozesse), Intentionalität (als Einstellung des Textproduzenten), Akzeptabilität (als Eigenschaft des Textes im Zusammenhang mit der Erwartung und der Fähigkeit zur Inferenzziehung von Rezipienten), Informativität, Situationalität, Intertextualität.

Bei S. J. Schmidt (1973) verweist der Begriff der T. auf den die Linguistik transzendierenden Status des Textbegriffs, auf die Einbettung von Texten in komplexe kommunikative Handlungsspiele oder soziokommunikative Manifestationen. Denn der Begriff des Textes lasse sich nicht mit rein linguistischen Mitteln bestimmen, weil Texte keine rein sprachlichen Phänomene sind (S. 42). Nach E. Coseriu transzendieren die Regeln, die für die Organisation von Texten oberhalb der Satzgrenze gelten , die Einzelsprachen .

Vgl. ->Text, Texthaftigkeit, Textfunktion, Texttheorie; Textsemantik .

de Beaugrande R.-A. Dressler W. U, Einführung in die Textlinguistik. 1981. Schecker M. Wunderli P., Hrsg., Textgrammatik. Probleme der Textualität. 1975. Schmidt S. J., Texttheorie. 1973. 2/1976. Weinrich H., Textgrammatik der frz. Sprache. 1982. Ders., Sprache in Texten. 1976.