„a film designed specifically to disorient you, to mess with your head“
(Steven Johnson: Everything Bad is Good for You, 2006)

Im Mittelpunkt der Tagung stehen internationale Filme, die komplexe Kombinationen irritierender, ludischer, täuschender, verrätselnder, paradoxaler – kurzum: verstörender – Erzählverfahren aufweisen und so die Rezeptionsleistung der Zuschauer in besonderer Weise fordern. Der Begriff der Verstörung versteht sich als tiefgreifende Irritation des impliziten Zuschauers und wird als Erzählkategorie positiv und produktiv verortet: Im Vordergrund steht ausdrücklich der Spielcharakter, die Kreativität und der damit verbundene Lustgewinn für Filmschaffende und Rezipienten. Verstörendes Erzählen dient u.a. der Selbstvergewisserung der Medien durch das Spiel mit ihrem Material, ihren Möglichkeiten und Grenzen. Außerdem kann es symptomatisch für eine Krise der aktuellen, gar postautonomen Kunst aufgefasst werden, die zwischen Selbstvergewisserung und permanenter Selbstirritation oszilliert.

Die Tagung hat zum Ziel, das transmediale Konzept des Verstörenden Erzählens als neuen narratologischen Oberbegriff im Hinblick auf fiktionale (Spiel- und Kurz-)Filme zu überprüfen, zu diskutieren und zu konsolidieren.

10. – 12. März 2016 im Gästehaus Teerhof.

Filmnarratologisches Symposium: Verstörendes Erzählen im Film