Call for Papers

Unter „Software für den Deutschunterricht“ fallen alle Arten von Lern-, Übungs-, Unterrichts- und Bildungssoftware, die on- oder offline während des Unterrichts oder in der Vor- oder Nachbereitung des Deutschunterrichts von Schülerinnen und Schülern und/oder von Lehrerinnen und Lehrern genutzt werden. Sie bilden die Grundlage für einen computerunterstützten Deutschunterricht und das sogenannte E-Learning. Vor allem für die Grundschulzeit, aber auch bis in die Oberstufe hinein bieten Schulbuchverlage teils punktuelle, teils sehr umfangreiche, nach Klassenstufen gestaffelte Softwarepakete an, die auch in Lehrbuchreihen integriert sind. Daneben gibt es freie Anbieter im Internet, die z.B. LearningAps (für Smartphones bzw. Tablets) oder Software zur Lese- und Schreibförderung anbieten. Ein gerade boomender Markt betrifft Programme zum Einsatz auf elektronischen Tafeln, den sogenannten Whiteboards. Sie alle werden häufig damit beworben, dass sie mit lehrplanabgestimmten Übungs- und Testaufgaben zum schnellen Lernfortschritt und raschem Erfolg führen. Das vorwiegend systematische Lernen wird durch Quizfragen, Lernspiele, Grafiken und Animationen sowie personalisierte Lernbegleiter – z.B. animierte Figuren – aufgelockert. In einem weiteren Sinne zählen zur Software für die Schülerhand auch Programme, die professionelle Unterstützung für Autoren von Romanen oder Drehbüchern versprechen. Weiterhin können dazu auch Tools zählen, mit deren Hilfe man z.B. Video- bzw. Filmsequenzen annotieren kann. Die für Lehrerinnen und Lehrer gedachte Unterrichtssoftware zielt u.a. darauf ab, durch editierbare Vorlagen den binnendifferenzierten Deutschunterricht mit Lernstandserhebungen sowie Diagnose- und Evaluierungsverfahren zu vereinfachen.

Im Fokus der Tagung steht die Frage, ob und wie Software für den Deutschunterricht die Präsenzlehre im Sprachund Literaturunterricht sinnvoll ergänzen und anreichern kann. Dabei gilt es, die kritischen Studien der Jahrtausendwende fortzuführen und auf dem Markt befindliche Produkte fachdidaktisch zu beurteilen sowie ggf. empirisch zu evaluieren. Durch die Tagung möchten wir aber auch dazu anregen, die bestehenden Konzepte zur deutschdidaktischen Verortung von Software für den Deutschunterricht zu vergegenwärtigen und weiterzuführen.

Die Tagung richtet sich nicht nur, aber auch an den deutschdidaktischen Nachwuchs: Die Präsentation von Forschungsdesigns sowie die Diskussion von Ergebnissen aus Masterarbeiten, Dissertations- sowie Habilitationsprojekten sind höchst willkommen.

Beiträge zu folgenden Themengebieten sind vorstellbar:

  • Deutschdidaktische Konzepte des Literatur-, Sprach- und Medienunterrichts in Lern- und Unterrichtsoftware
  • Individualisiertes Lernen durch computerunterstützten Deutschunterricht
  • Übergänge zwischen Lernsoftware und digitalen Lernspielen
  • Mediengeschichte der Lernsoftware
  • Qualitätsmerkmale von Software aus deutschdidaktischer Sicht
  • Arten des Kompetenzerwerbs durch Software für den Sprach- oder Literaturunterricht
  • Lernpsychologische und pädagogische Grundlagen von Software für den Deutschunterricht
  • Funktion und Bedeutung von LearningApps für den Deutschunterricht
  • Möglichkeiten der Verzahnung von außerschulischem Lernen und Präsenzlehre
  • Konzeption und Evaluation unterrichtlicher Arrangements
  • Gegenwart und Zukunft eines Whiteboard-gestützten Deutschunterrichts

Wie bereits auf den vergangenen Tagungen können Beiträge entweder in Form eines Vortrags oder auf Postern präsentiert werden. Es gibt ein abgestuftes Bewerbungsverfahren: Ankündigungen in Form eines Arbeitstitels und einer Kurzbeschreibung von wenigen Zeilen können bis zum 21. Dezember 2012 eingereicht werden. Angekündigte Beiträge werden bevorzugt behandelt. Abstracts mit Titel und Exposé im Umfang bis zu max. einer DIN A 4 Seite nehmen wir bis zum 15. März 2013 an. Bitte senden Sie Ihre Vorschläge per Email an beide Ausrichter.

Es freuen sich schon auf eine spannende Tagung

Prof. Dr. Matthis Kepser
kepser@uni-bremen.de
Dr. Petra Anders
pranders@uni-bremen.de