Wissen

Wissen [knowledge] . Zentraler Begriff der ->kognitiven Psychologie. Strukturierte Menge/Gesamtheit der verfügbaren (reproduzierbaren, erinnerbaren) Gedächtnisinhalte; die unmittelbaren und mittelbaren bzw. abgeleiteten Kenntnisse. Vorstellungen von der Repräsentation des W. im ->Langzeitgedächtnis, von der Struktur und Verarbeitung des W. sind an Modelle gebunden (z. B. Netze von Propositionen und Konzepten). Als Kodierungsformen des W. werden imaginale und symbolisch-sprachliche Formen sowie motorische Programme angenommen. Unterschieden wird zwischen sprachlichem W. universalgrammatischer, phonologischer, syntaktischer, lexikalisch-semantischer und kommunikativ-pragmatischer Art einerseits und Situations-W. sowie allgemeinem (enzyklopädischem) Weltwissen andererseits, das den (notwendigen) Hintergrund für jeden Sprachgebrauch bildet .

Vgl. ->Bedeutung und Begriff, Satzbedeutung, Kasusrahmen; internes Lexikon, semantisches Gedächtnis, semantisches Netzwerk; Kohärenz, Sprachrezeption, Textverarbeitung; Repräsentation.

Herrmann Th., Sprechen und Situation. 1982. Hörmann H., Meinen und Verstehen. 1976. Kintsch W., dt. Gedächtnis und Kognition. 1982. Lindsay P H. Norman D. A., Human information processing. 1977. Dt. Einführung in die Psychologie. 1981. Machlup F., Knowledge: its creation, distribution and economic significance. Bd. 1. 1980. StemmerN., The roots of knowledge. 1983. Tergan S.-O., Strukturen der  Wissensrepräsentation 1985.