English-Speaking Cultures
Hinweis zur Lehre im WS

Im Wintersemester 2020/21 können alle Module und damit alle Studiengänge des Fachbereichs 10 online und digital studiert werden. Einzelne Veranstaltungen und Veranstaltungssequenzen finden mit den üblichen Abständen und Hygieneregeln auch in Präsenz statt, etwa Foschungsseminare, (spachpraktische) Übungen oder Tutorien. Details zu allen Lehrveranstaltungen finden Sie in den Veranstaltungsprogrammen der Studiengänge und in Stud.IP.

eLearning-Plattform Stud.IP
SuUB

Auslandssemester – Auslandskontakte – Assistant Teachers

Erfahrungsberichte – Vereinigte Staaten von Amerika

Erfahrungsbericht San Diego State University, San Diego, CA:

Ich habe mein Auslandsaufenthalt im Studiengang English-Speaking Cultures an der San Diego State University in Kalifornien verbracht. Die Universität Bremen hat leider keine Kooperation mit der SDSU, dennoch ist der Bewerbungsprozess relativ einfach und unkompliziert gehalten. Zumal auch zahlreiche Organisationen kostenlos Hilfe im Bezug auf Bewerbung und Visaantrag anbieten. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus kann ich es nur empfehlen sein Auslandssemester mithilfe einer Organisation wie College Contact zu planen. Dieses liegt zum einen daran, dass die Mitarbeiter dort wertvolle Tipps zur Organisation des Aufenthalts geben können. Darüber hinaus stehen sie einem, sowohl vor dem Auslandssemesters als auch während des Aufenthalts, bei jeglichen Fragen mit Rat und Tat als Ansprechpartner zur Seite.

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Vorbereitung und Planung:

Ein guter erster Anlaufpunkt um sich durch den Informationsdschungel zu kämpfen und für sich das geeignete Gastland/die richtige Universität zu finden bzw. eine Organisation die einem dabei weiterhelfen kann, ist die Auslandsmesse an der Uni Bremen. Diese findet, soweit ich richtig informiert bin, einmal im Jahr (meistens gegen November/Dezember) statt und fällt somit in eine ausgezeichnete Zeit um mit der Planung für ein Auslandssemester im Sommer zu beginnen (etwa 9-10 Monate Vorlaufzeit). Dort hat man die Gelegenheit sich an verschiedenen Ständen beraten zu lassen und erste Eindrücke zu sammeln. Während dieser Messe im Jahre 2011 nahm ich an einer Informationsveranstaltung von College Contact teil, registrierte mich durch ein unverbindliches Formular, stellte den Verantwortlichen nach der Sitzung mein Vorhaben dar und erhielt in den nächsten Tagen und Wochen zahlreiche Auskünfte und Hinweise zum Studienaufenthalt in den USA.

Nach einem längeren persönlichen Gespräch am Telefon mit einer Mitarbeiterin der Organisation und der fast uneingeschränkten Kurswahl die geboten wurde, fiel meine Wahl dann recht schnell auf die SDSU. Wahrscheinlich hätte ich jedoch noch etwas länger gezögert, wenn ich nicht schon einmal in San Diego gewesen wäre und der Ort nicht meine absolute Traumstadt darstellen würde.

Zur Wahl der Universität ist vielleicht noch zu erwähnen, dass beispielsweise College Contact alleine in Kalifornien 18 Universitäten anbietet, darunter auch Prestige-Universitäten wie die University of California Los Angeles und die University of California Berkeley.

Bewerbung: Der eigentliche Bewerbungsvorgang ist dann recht simpel verlaufen: In meinem Fall waren es nur eine Handvoll Dokumente die ausgefüllt werden mussten und das Beilegen eines Englischnachweis durch TOEFL, IELTS oder Cambridge. Ein Motivationsschreiben wurde zumindest von SDSU nicht verlangt, dieses ist aber von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich.

Nachdem dann die Wahl der Uni getroffen und die Bewerbung in Bearbeitung ist, sollte man schnellstmöglich einen Antrag auf Auslands-BAföG stellen (falls gewünscht), da dieser eine sehr lange Bearbeitungszeit aufweist und man zuvor zahlreiche Dokumente zusammensuchen muss. Ich würde den Antrag etwa ein halbes Jahr vor dem Start des Auslandsaufenthalts einreichen, um sicher zu gehen, dass auch alles rechtzeitig fertiggestellt werden kann. Erste Informationen kann man sich durchaus im  BAföG-Amt Bremen holen, allerdings ist für Auslandsaufenthalte in den USA das Studierendenwerk Hamburg zuständig.

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Zudem ist es auch ratsam seinen Flug sofort nach Erhalt der Zusage der Gastuniversität zu buchen, da die Preise für Flüge in die USA kurz vor Abflugdatum ziemlich in die Höhe schießen können.

Eine weitere Sache, mit der man sich möglichst frühzeitig beschäftigen sollte, ist selbstverständlich die Beantragung eines Visums, für die meisten wird es sich hierbei um das F1 Visum (für akademische Studien) handeln. Vorkehrungen diesbezüglich sollten idealerweise etwa 4-5 Monate vor dem Abflug in Angriff genommen werden, da man hierfür zu einem persönlichen Termin in eines der amerikanischen Konsulate in Frankfurt, München oder Berlin eingeladen wird.

Alles zum Thema US Visa – SEVIS- und Visumsantragsgebühr, Botschaftstermin, DS-160 etc. - könnt ihr auf den Seiten des amerikanischen Konsulats finden: http://www.usvisa-germany.com/germany/index.jsp?locale=de_DE [http://www.usvisa-germany.com/germany/index.jsp?locale=de_DE]

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Unterkunft:

Eine adäquate Unterkunft sollte man sich ebenfalls vorzugsweise vor dem Eintreffen in San Diego suchen, obwohl ich auch eine Reihe von deutschen Studenten an der SDSU getroffen habe, die die ersten Wochen erst einmal in einem preisgünstigen Hostel in Downtown verbrachten (bspw.  Lucky D's Hostel San Diego). Allerdings ist es wesentlich stressfreier, wenn man sich im Vorfeld schon einmal die Mühe macht etwas Passendes zu suchen. Hierzu gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten:

- Gaststudenten haben die Möglichkeit, sich durch die SDSU eine Unterkunft im Studentenwohnheim oder in einer Gastfamilie vermitteln zu lassen. Hierbei sind vor allem die „On-Campus Apartments“ sehr beliebt und da die Plätze begrenzt sind, sollte man sich bei Interesse schon sehr früh um eine Wohnung kümmern.

Preislich liegt ein Zimmer in einer Gastfamilie (inklusive Mittag- und Abendessen) bei 750 USD im Monat. Bei den Apartments gibt es je nach Belegung und Lage jedoch große Preisunterschiede, man sollte aber mit ca. 550 USD für ein Doppelzimmer rechnen.

Nähere Informationen zu den Angeboten der SDSU gibt es hier: http://ali.sdsu.edu/Pages/ALI/Engine.aspx?id=606&navId=23 [http://ali.sdsu.edu/Pages/ALI/Engine.aspx?id=606&navId=23]

- Natürlich kann man sich auch selbstständig um eine Unterkunft bemühen. Hierbei sind besonders die folgenden Websites hilfreich: Craig's List (http://sandiego.craigslist.org/hhh/ [http://sandiego.craigslist.org/hhh/] ), ForRent.com und Roommates.com.

- Eine dritte Möglichkeit besteht darin sich auf den Internetseiten der umliegenden Universitäten und Community Colleges umzuschauen, da auch diese oft Unterkünfte anbieten bzw. vermitteln (dieses aber oftmals zu einem günstigeren Preis). So habe ich zum Beispiel durch das Grossmont College eine tolle Gastfamilie finden können, bei der ich obendrein nur 500 USD im Monat Miete zahlen musste.

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San Diego:

San Diego befindet sich im Süden Kaliforniens, etwa eine halbe Stunde von der Grenze zu Mexiko entfernt. Die Stadt wird auch als „America's finest city“ bezeichnet und bietet das ganze Jahr über ein angenehmes Klima. So lassen sich die zahlreichen Attraktionen der Stadt (unter anderem Sea World, San Diego Zoo, Balboa Park, Downtown Area, San Diego Chargers, Horton Plaza Shopping Center etc.) sowie auch die tollen Strände entspannt erkunden und genießen. Zudem liegt auch Los Angeles nur 2 Stunden entfernt und bietet sich dadurch als idealer Wochenendausflug an.

Die Menschen in San Diego (und vor allem die Studenten) sind im Allgemeinen sehr offen, hilfsbereit und einfach super drauf, so dass es einfach ist neue Leute kennen zu lernen. Des Weiteren gibt es an der Universität eine Menge verschiedener Klubs und „Meetup Groups“, es ist also garantiert für jeden etwas dabei.

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Das akademische Leben:

Der Campus der SDSU ist riesig und es wird quasi alles an Sport angeboten, was man sich wünschen kann. Das Angebot reicht von Fußballplätzen, Freibad, Fitnessstudio bis hin zum Surfkurs und Jet-Ski fahren. Außerdem befinden sich auf dem Campus eine Vielzahl von Restaurants, Shops, Buchhandlungen, eine riesige Bibliothek etc., so dass es auch während der Freistunden nie langweilig wird.

Bevor jedes Semester dann beginnt, gibt es eine Orientierungswoche, bei der ihr unbedingt anwesend sein solltet. Diese erleichtert die Eingewöhnung an das akademische Leben in den USA, bietet euch die Gelegenheit an einer Stadtrundfahrt teilzunehmen und es wird einem dort das sogenannte „class crashing“ erklärt. Denn Austauschstudenten haben, anders als ihre amerikanischen Kommilitonen, nicht die Möglichkeit sich für die jeweiligen Kurse online zu registrieren. Um einen Platz in einem Kurs zu bekommen, muss man den jeweiligen Professor beim ersten Zusammenkommen des Kurses fragen, ob noch ein Platz in dem Kurs frei ist und ob er oder sie dich noch für den Kurs einschreiben kann. Dieses kann ganz stressfrei vonstattengehen, es kann aber auch zu einem totalen Alptraum ausarten, mit dem Resultat, dass man letztendlich keinen der Kurse bekommt, die man eigentlich gerne belegt hätte. Hierbei kommt es vor allem darauf an, aus welchem Bereich ihr Kurse belegen wollt. Ich selbst habe alle Kurse ohne Probleme bekommen, allerdings habe ich von vielen Kommilitonen aus dem Bereich BWL, Wirtschaftswissenschaften und Business gehört, bei denen sich die Kurswahl als ein riesiges Problem herausstellte, da alle Kurse bereits voll ausgelastet waren.

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Zu den Kursen ist zu sagen, dass im Vergleich zu deutschen Verhältnissen, relativ viele Examen und Kurztests geschrieben werden. So war es in allen meinen Kursen üblich, dass man während des Semesters in jedem Kurs mindestens 3 Tests und einen „Final Exam“ zu schreiben hatte (zusätzlich zu den sogenannten „Quizzes“ die etwa alle 3-4 Wochen stattfanden). Hierbei sei jedoch erwähnt, dass es sich oft auch nur um Test im Multiple Choice Format handelte, welche wesentlich einfacher zu bewältigen sind.

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Mobilität in San Diego:

Abgesehen von den diversen Freizeitangeboten und den Möglichkeiten die relativ nahe gelegenen Städte Los Angeles, San Francisco, Sacramento und Las Vegas zu besuchen, ist es wichtig sich über die Optionen der Fortbewegung zu informieren. Am kostengünstigsten ist auf jeden Fall die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel (Trolley und Bus). Mit dem Trolley (eine Art Straßenbahn) kommt man bequem zu allen wichtigen Orten in San Diego und Umgebung. Ein Semester-Ticket für Bus und Trolley kann man sich zu Beginn des Semester für etwas mehr als 200 USD auf dem Unigelände besorgen. Einziges Manko ist, dass es mitunter recht lange dauert von A nach B zu gelangen, da oftmals ziemlich große Entfernungen zurückgelegt werden müssen. Zudem operieren die öffentlichen Verkehrsmittel vor allem am Wochenende nur noch sehr eingeschränkt und wenn man dann das Pech hat den letzten Trolley zu verpassen, bleibt einem keine andere Wahl als sich ein Taxi zu bestellen.

Aus diesem Grund entscheiden sich viele Studenten dazu, sich für die Zeit des Auslandssemesters ein Auto zu mieten. Denn man darf mit seinem deutschen Führerschein hier einen Mietwagen fahren. Auf der Suche nach einem geeigneten Mietwagen sollte man definitiv einmal bei „Dirt Cheap Car Rental“ vorbeischauen, da diese vor allem unter den internationalen Studenten einen guten Ruf genießen.

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Fazit:

Mein Auslandssemester an der San Diego State University zu absolvieren war eine der besten Entscheidungen die ich jemals getroffen habe.  Die Stadt ist traumhaft schön und da es so viel zu bestaunen und zu entdecken gibt, wird es nie langweilig. Auch haben es mir die unglaublich unterhaltsamen Vorlesungen einiger Dozenten der SDSU angetan und ich werde diese Erfahrungen so schnell wohl nicht wieder vergessen. Als letzte Empfehlung würde ich jedem der nach San Diego kommt noch raten, nach Ende des Semester ein paar Wochen länger in den USA zu bleiben, da man während der Vorlesungszeit oft nicht dazu kommt größere Ausflüge zu unternehmen oder einmal für mehrere Tage eine andere Stadt zu erkunden.