Arbeitskreis "Sprachkontakt und Sprachvergleich" | Eine Schwerpunktinitiative der Universität Bremen | FB10 | Linguistik

Projekte im Schwerpunkt Kontaktlinguistik

«Po russki» in Deutschland. Russisch und Deutsch als Konkurrenten in der Kommunikation mehrsprachiger Gruppen von Personen mit postsowjetischem Hintergrund in Deutschland.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

  • Natalija Levkovych, M.A.

Beschreibung

Im Rahmen des Dissertationsprojektes sollen zum ersten Mal auf wissenschaftlicher Grundlage sprachliche Kommunikationsbesonderheiten innerhalb mehrsprachiger Gruppen von Migranten aus Ländern der ehemaligen UdSSR dargestellt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen mit den gegenwärtig in der linguistischen Forschung diskutierten Hypothesen zum Sprachkontakt und Sprachgebrauch in mehrsprachigen Gesellschaften abgeglichen werden.


Russisch-udmurtischer Sprachkontakt. Entlehnung und Code-switching

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

  • Inna Kaysina, M.A.

Beschreibung

Udmurtisch gehört zum permischen Zweig der finno-ugrischen Sprachen der uralischen Sprachfamilie. Es wird von ungefähr 464.000 Menschen in der russischen Republik Udmurtien im westlichen Uralgebiet, sowie in den benachbarten Gebieten gesprochen (Zensus 2002).

Trotz des Status einer Amtssprache in Udmurtien, ist Udmurtisch  nur marginal in der Verwaltung, im Bildungssystem und in den Medien vertreten. Russisch spielt die dominierende Rolle in allen Domänen des Sprachgebrauchs. 2009 wurde Udmurtisch als gefährdet (definitely endangered) von der UNESCO eingestuft.

Der relativ lange und intensive Kontakt zwischen Russen und Udmurten, der unterschiedliche Sozialstatus der beiden beteiligten Sprachen und deren Anwendungsbereiche in der udmurtischen Sprachgemeinschaft, die negative Sprechereinstellung, sowie wenig Unterstützung des Udmurtischen auf der staatlichen Ebene lassen vermuten, dass das moderne Udmurtische zahlreiche russische Entlehnungen auf allen Sprachebenen aufweisen könnte.

Das Hauptziel dieses  Dissertationsprojektes ist es, russische Elemente nicht-lexikalischer Art im Udmurtischen ausführlich zu untersuchen. Bis jetzt wurden ausschließlich die  lexikalischen Entlehnungen des Udmurtischen  in der schriftlichen Literatursprache erforscht. Da Udmurtisch aber in erster Linie als Umgangssprache verwendet wird, scheint es notwendig, den russischen Einfluss beim spontanen Sprachgebrauch zu untersuchen.