Inhalt
Wir orientieren uns inhaltlich an den in der Modulbeschreibung genannten Themen. Diese sind primär syntaktisch ausgerichtet. Im Einzelnen beschäftigen wir uns mit Phrasenstrukturen und Phrasenstrukturgrammatiken, Merkmalen, Unifikation und Parsing.
Ein wichtiger Aspekt dieser Begriffe ist der Umstand, dass sie zwar Konzepte beschreiben, die als grundlegend für zahlreiche konkrete Anwendungen am Computer gelten können, zunächst aber einmal ganz unabhängig von dieser Aufgabenstellung eingeführt werden und auch existier(t)en.
Sie können davon ausgehen, dass jegliche Implementierung Kenntnis der oa. Konzepte, also eine solide linguistische Basis, voraussetzt. Entsprechend werden wir uns in diesem Seminar primär mit genau dieser linguistischen Basis beschäftigen.
Was die sprachlichen Daten angeht, die wir analysieren werden, halten wir dabei in diesem Seminar den Ball flach. Das bedeutet konkret, dass wir uns nicht mit den knackigeren Problemen der Syntax beschäftigen werden (Fernabhängigkeiten, Small Clauses o.ä.), sondern uns stattdessen zunächst ganz schlichten unmarkierten Aussagesätzen widmen werden. Diese dienen dazu, das grundlegende Rüstzeug, welches Sie benötigen, um später auch komplexere Formen zu behandeln, gründlich und allgemein verständlich einzuführen.
Dieses Seminar ist ferner theorieneutral: Sie werden den Kurs also nicht als HPSG-, Kategorialgrammatik-, Minimalist Program- oder Systemic-Functional-Grammar-Spezialist(in) verlassen, aber vorbereitet dafür, sich diese Theorien später, in einem weiterführenden Kurs oder im Selbstudium, aneignen zu können.
Das, was wir in den eher theoretischen Teil diskutieren, gilt es dann praktisch umszusetzen: einerseits 'auf dem Papier', also in den Übungen, die Sie im Bereich 'selbständiges Arbeiten' erledigen, und bei denen Sie das Gelernte auf konkrete Sprachdaten anwenden, andererseits am PC mit WinPatr. Der letztgenannte Teil ist deshalb so lohnend, weil Sie (a) eine prompte Rückmeldung erhalten darüber, ob das, was Sie sich so ausgedacht haben, funktioniert und (b) weil über diese praktischen Anteile viele der theoretischen Konzepte und ihre Notwendigkeit verdeutlicht werden.