Aufgabe 4

Worksheet 2, Aufgabe 4: Kommentierte Musterlösung

In many grammars, you will find pronouns defined as 'words such as he, she, us, they that take the place of a noun in a sentence'. Illustrate the inappropriateness of this 'definition' by using the following sample sentence:

Her little sister wanted to marry the boy from next

If we apply the 'definition' to the sample sentence, ie. replaced the nouns with pronouns, we would get:

*Her little she wanted to marry the boy from next door

*Her little sister wanted to marry the he from next door

This is of course rubbish, since prounouns in fact replace NP, cf:

She wanted to marry the boy from next door (she = [her little sister])

Her little sister wanted to marry him (him = [the boy from next door]).

Kommentar: Bei dieser Aufgabe ging es darum, ganz stumpf die 'Definition' auf den Beispielsatz anzuwenden: ersetze das bzw. die Nomen (sister und boy) in den Sätzen durch ein Pronomen. Das Resultat ist dann eine ungrammatische Kette, also kann die 'Definition' nicht stimmen. Grammatische Sätze resultieren nur, wenn nicht das Nomen, sondern die ganze NP durch das Pronomen substituiert wird.

Bei Ihren Antworten nun war folgendes zu beobachten:

Sie hatten versucht, die 'Definition' auf die Beispielsätze anzuwenden, das aber nicht so gemacht, wie es die Definition beschreibt.

Studentin A beantwortete die Frage wie folgt:

First of all, pronouns are not only "he, she, us, they" but also "my, your, our, his". In the example sentence [sic: das muss 'sample sentence' heißen] "her" ist not used as a pronoun but as a determiner related to "little sister"[...].

Das ist zwar richtig, hat aber mit der Frage nichts zu tun: es ging ja nicht darum, ob Possessivpronomina den Status von Determinatoren haben, sondern ob die Aussage 'Pronomen ersetzen ein Nomen' tragbar ist. Das dem nicht so ist, hätte die Studentin dann gemerkt, wenn sie die Definition tatsächlich auf beide Nomina, also sister und boy, angewendet hätte.

Sie haben zwar viel geschrieben, aber nicht den Kern der Frage getroffen und sich vor allem nicht auf den Beispielsatz bezogen.

Studentinnen B & C beantworteten die Frage wie folgt:

Personalpronomen eignen sich dafür, absolute Nomen und Eigennamen in einem Satz zu ersetzen. Gilt es aber, eine Beziehung auszudrücken, wie z.B. "die Frau meines Bruders", ist die Substitution durch ein Personalpronomen unvorteilhaft.

Hier stelle ich folgendes fest: die Frage bezieht sich überhaupt nicht auf den Beispielsatz, wiewohl Sie direkt aufgefordert waren, dieses zu tun. Ferner tauchen hier wieder Begriffe auf, bei denen ich bezweifele, dass die Studentinnen sie hätten erklären können (z.B. 'absolutes Nomen'. Was ist damit gemeint?). Darüberhinaus ist die Antwort weder ausführlich noch präzise genug. Es wird gesagt, die 'Substitution durch ein Personalpronomen' sei unvorteilhaft (was heiüt das? Unvorteilhaft im Vergleich zu was?), wenn es gelte, 'Beziehungen auszudrücken'. In 'Das kleine Kind weint' aber wird keine Beziehung ausgedrückt, und trotzdem kann man nicht sagen '*Das kleine es weint'.

Tipps:

Bei der Beantwortung von Fragen zu einem Text oder sollten Sie sich auch tatsächlich auf diesen Text beziehen und nicht auf irgendwelche andere Quellen.

Ferner sollten Sie Bezüge zu Beispieldaten geben bzw. diese nutzen, wenn solche in der Aufgabe auftreten (besonders dann, wenn Sie dazu explizit aufgefordert sind).

Antworten Sie so, dass Sie auch mit Rückfragen zu Ihrer Antwort klarkämen - schreiben Sie nicht irgendwelche Dinge ab, deren Verwendung und Bedeutung Sie gar nicht kennen.

Geben Sie sich nicht mit der erstbesten Antwort zufrieden, die Ihnen einfällt. Lesen Sie die Frage gründlich durch und geben Sie sich genug Zeit, um eine durchdachte Antwort zu verfassen und diese auch selber zu hinterfragen.