Der Bremer Elefant. Ein [Anti-] Kolonialdenkmal

Diese Interviewsequenzen entstanden im Rahmen des Seminars "Neuere Theorien der Textwissenschaft" im WiSe 2010/2011 bei Prof. Dr. phil. Sabine Broeck. Zunächst mag es verwundern, dass Studenten im Rahmen eines texttheoretischen Seminars einen Film machen. Dann aber wird deutlich: Texte begegnen uns nicht nur in Büchern, Dissertationen und Pdfs. Texte werden laufend [re-] produziert, sie überlagern sich gegenseitig, sind beweglich, teils diffus, manchmal oberflächlich und manchmal tief in uns selbst verankert.

Unsere Fragestellung war zunächst ganz einfach: Wie kann aus einem ehemaligen Kolonialehrenmal ein Antikolonialdenkmal werden? Reicht es aus, einfach die alte Plakette gegen eine Neue - also Text gegen Text - zu tauschen und diese zeremoniell einzuweihen? Wie beruhigt gerade eine traditionell linksliberal geprägte Hansestadt wie Bremen Ihr koloniales Gewissen? Gibt es neben der symbolischen Verantwortung auch eine Materielle? Und wie redet man am besten über Vergangenes und über die Anderen ohne ständig von einem Fettnapf in den nächsten zu springen?