Abstracts

Rüdiger Vogt (PH Ludwigsburg)

„Was macht der (Lehrer) denn da?“ – Der Beitrag der videobasierten Unterrichtsanalyse für die Weiterentwicklung der professionellen Kompetenz von DeutschlehrerInnen

Ausgehend von der Vorstellung „Unterricht als Interaktion“ sollen in diesem Vortrag Potenziale aufgezeigt werden, die sich aus einer interaktionistischen Sicht auf Unterricht ergeben. Ohne weitere Voraussetzungen zu formulieren oder normative Postulate zu verkünden steht das beobachtbare und in Transkriptform dokumentierte Lehrerhandeln in einer Unterrichtssituation im Mittelpunkt des Interesses. Verpflichtet ist dieser Ansatz einem Konzept von unterrichtlichem Handeln als multimodalem, insofern neben der spezifischen sprachlichen Realisierung die für Mündlichkeit konstitutiven Aspekte der prosodischen und non-verbalen Gestaltung von Äußerungen in den Mittelpunkt gerückt werden. Dabei stehen insbesondere „kritische“ Momente im Mittelpunkt des Interesses, in denen die Lehrperson sich für eine Handlungsweise entscheidet, um eine problematische Situation zu bewältigen.

Nach einer einleitenden Orientierung auf die Möglichkeiten und Grenzen videobasierter Unterrichtsanalyse wird die Untersuchung einer exemplarischen Szene aus einer Unterrichtsszene vorgenommen. An diesem Beispiel werden exemplarisch Leitfragen formuliert, die für die Auseinandersetzung mit solchen Daten sowohl in der Lehrerausbildung als auch in der Lehrerfortbildung genutzt werden können. Zusammenfassend wird ein Konzept vorgeschlagen, mit dessen Hilfe eine fachlich begründete Supervision von Lehrkräften möglich wird.

Literatur:

Grundler, Elke (2008): „Gesprächskompetenz – Ein Systematisierungsvorschlag im Horizont schulischer Bildungsstandards und Kompetenzen“. In: Didaktik Deutsch 24.

Schmitt, Reinhold (2009): „Schülerseitiges Interaktionsmanagement: Initiativen zwischen supportiver Strukturreproduktion und Subversion“. In: Gesprächsforschung. Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion 10.

Zurück