Deutschlehrer/-innen sind eine zentrale Einflussgröße des Unterrichts. Sie schätzen
die Lernvoraussetzungen ihrer Schüler/-innen ein und beurteilen Lernerfolge. Sie
treffen wichtige gegenstandsbezogene Auswahlentscheidungen, initiieren und strukturieren
Lernprozesse. Im Unterricht selbst sind Planungsentscheidungen und die situativen
Anforderungen spontan auszubalancieren. Untersuchungen zu anderen Schulfächern verdeutlichen,
dass Lernerfolge der Schüler-/innen nicht zuletzt mit der professionellen Kompetenz
der Lehrkräfte zusammenhängen. Die Diskussion, wie eine Lehrerausbildung aussehen
sollte, die zur Bewältigung der komplexen beruflichen Anforderungen befähigt, findet
z. B. Niederschlag in den „Standards für die Lehrerbildung“ der KMK.
Die Deutschdidaktik hat sich in letzter Zeit nur wenig mit den Lehrpersonen befasst,
so dass in diesem Gebiet noch viel Forschungsarbeit zu leisten ist. Bereits bestehende
Erkenntnisse gilt es zu verknüpfen. Die Sektion richtet ihre Aufmerksamkeit u. a.
auf folgende Fragen:
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Welche professionsbezogenen Überzeugungen haben Deutschlehrkräfte? Über welches
Professionswissen verfügen sie?
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Wie handeln Deutschlehrkräfte in konkreten Unterrichtssituationen? Welche Begründungszusammenhänge,
welche Folgen des Lehrerhandelns sind feststellbar?
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Was kann und was soll die Ausbildung mit Blick auf die Entwicklung professioneller
Kompetenz von Deutschlehrkräften leisten? Was wird in der Deutschlehrerausbildung
bisher erreicht?