Das „Verzeichnis grundlegender grammatischer Fachausdrücke“ der KMK von 1982 geht
von der Fiktion aus, dass man grammatische Terminologie vortheoretisch festlegen
könnte. Obwohl darin versprochen wird, dass es „offen gegenüber neuen, dem Unterricht
förderlichen Erkenntnissen der Wissenschaft“ sei, führte es faktisch zu einer Erstarrung.
28 Jahre nach Inkrafttreten dieses Verzeichnisses ist es an der Zeit, zu erörtern,
ob eine verbindliche Liste erstrebenswert ist, bzw. einen zeitgemäßen Gegenentwurf
zu erarbeiten und zu präsentieren. Dabei sind vielfältige Aufgaben zu erledigen:
-
Grammatische Perspektiven in den Bereichen des Deutschunterrichts (Orthographie,
Lesekompetenz, Texteschreiben, Literaturbetrachtung…) und ihre terminologische Fassung;
-
Bestimmung des grammatischen Curriculums auf der Grundlage der nationalen Bildungsstandards,
die aber in Auseinandersetzung mit aktuellen sprachdidaktischen Ansätzen dringend
fortgeschrieben werden müssen;
-
Erörterung von Referenzgrammatiken (Duden-Grammatik 72005, IdS-Grammatik
1997, Eisenberg 2006 etc.);
- Verknüpfung mit fremdsprachlichen Schulgrammatiken;
- Erörterung von konkreten Vorschlägen für Terminologielisten u.a.m.
Die Beiträge sollten historisch, systematisch und/oder empirisch ausgerichtet sein
und immer Perspektiven auf das Sektionsthema (Curriculum und Terminologie) enthalten.
Im Ablauf sollen sich Referate und Workshop-Arbeit ablösen.