Der Bereich des nachschulischen Erwerbs von Literalität durch Erwachsene ist bisher
nur unzureichend wissenschaftlich erforscht. Trotz einer 30-jährigen pädagogischen
Praxis wurde das Thema Illiteralität auch im Diskurs der Deutschdidaktik wenig beachtet.
Weitgehende Uneinigkeit herrscht bezüglich der Termini. Unklar ist zudem, wie sich
schriftsprachliche Kompetenz im nachschulischen Bereich angemessen modellieren lässt
und an welchen Maßstäben sich diese Modelle orientieren sollen.
In der Sektion stehen diese Aspekte ebenso im Zentrum wie Lehr-Lernprozesse. Zu
fragen ist auch, inwiefern das Thema in die Hochschullehre eingehen soll.
Erwünscht sind Beiträge zu folgenden Fragen:
- Wie können Begrifflichkeit und Konzepte systematisiert werden?
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Welche Kompetenzen brauchen Menschen, um den schriftsprachlichen Anforderungen in
verschiedenen Bereichen ihres individuellen Alltags gerecht werden zu können?
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Wie lassen sich schriftsprachliche Kompetenzen konzeptionell schlüssig und empirisch
begründet modellieren?
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Wie vollzieht sich die Aneignung schriftsprachlicher Kompetenzen im nachschulischen
Bereich? Lassen sich Spezifika beschreiben?
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Wie können Lerner/innen bei der Aneignung unterstützt werden? Welche Kompetenzen
brauchen angehende Lehrkräfte für die Alphabetisierung?
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Welches Wissen um die Bedingungsfaktoren des funktionalen Analphabetismus benötigen
Lehrkräfte an staatlichen Schulen, um präventiv wirken zu können? Wie lässt sich
dieses Wissen vermitteln?