Die sprachliche Förderung von Kindern im Vorschulalter hat sich in den letzten Jahren
auch im deutschen Sprachraum zu einem bildungspolitischen Schwerpunkt entwickelt.
Entsprechend vielfältig sind die Initiativen in diesem Feld: Frühe Sprachförderung
ist heute Gegenstand von neuen Bildungsplänen, Schulversuchen, Familienbildungsprogrammen,
Lernmaterialien, Diagnoseinstrumenten und Studiengängen. Die Deutschdidaktik hat
sich bislang kaum an diesen Entwicklungen beteiligt. Als Konsequenz sind viele Maßnahmen
wissenschaftlich ungenügend fundiert und damit in ihrer Wirksamkeit gefährdet.
In dieser Sektion wird sprachliches und literales Lernen im Vorschulalter aus didaktischer
Perspektive bearbeitet. Welches Grundverständnis von sprachlichem Lernen ist dieser
Altersgruppe angemessen? Welche Sprachfähigkeiten sollen gefördert werden? Nach
welchen Prinzipien sind sprachliche Lehr-Lernprozesse auszugestalten? Welche Materialien
können diese Prozesse unterstützen? Wie kann der Anschluss an außerschulische Ressourcen
gelingen? Welche Möglichkeiten und Grenzen werden durch die institutionellen Rahmenbedingungen
gesetzt?
Auf diese Fragen gibt es aus der deutschsprachigen Forschung erst vereinzelte Antworten.
Deshalb liegt ein zweiter Fokus auf der Erarbeitung von Forschungsgrundlagen. Hier
interessieren einschlägige sprach-, sozial- und kulturwissenschaftliche Theorien,
empirische Forschungsergebnisse, methodologische Probleme und methodische Zugänge
sowie Forschungsdesiderate und in Planung befindliche Vorhaben.