Abstracts

Stefan Krammer (Universität Wien)

Theater im Kopf. (Post)Dramatische Lese-Akte im Deutschunterricht

Die unterschiedlichen Konzepte im Umgang mit dem Theater, wie sie die Deutschdidaktik entwickelt hat, setzen insbesondere bei schul- und unterrichtsspezifischen Produktions- und Rezeptionssituationen an. Mein Beitrag möchte diese Diskussion aufgreifen und damit die Frage aufwerfen, welche theaterwissenschaftlichen Grundlagen nötig sind, um das Theater als Kunst für sich ästhetisch fassen zu können, sowohl in Abgrenzung zum szenischen Text als auch in produktiver Verschränkung mit diesem. Anhand von erprobten Unterrichtskonzepten (in Zusammenhang mit Arbeiten der Wiener Gruppe, von Thomas Bernhard und Elfriede Jelinek) soll demonstriert werden, wie SchülerInnen eine Lesefertigkeit für szenische Texte entwickeln können, die es ihnen ermöglicht, textliche Hinweise auf Bühnenrealisationen aufzuspüren und dabei einen plurimedialen Text entstehen zu lassen, der sich von den rein sprachlichen Kodes distanziert und theatrale Zeichen entstehen lässt. Der (post)dramatische Lese-Akt ist dann geglückt, wenn in der Fokussierung auf die Theatralität von Texten Theater im Kopf stattfinden kann.

Literatur:

Denk, Rudolf/Möbius, Thomas: Dramen- und Theaterdidaktik. Berlin: Schmidt Verlag 2008.

Lehmann, Hans-Thies: Postdramatisches Theater. Frankfurt/Main: Verlag der Autoren 1999.

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