Abstracts

Hans Lösener (Universität Münster)

Den Körper in der Sprache entdecken. Schulische Theatererfahrung als sprachtheoretische Reflexion

Dramenlektüre und Theaterbesuch werden gewöhnlich als zwei Rezeptionsweisen des Dramatischen betrachtet, die so gut wie nichts miteinander gemein haben. Zugrunde liegt dieser Sicht eine strikte Trennung zwischen Lektüre und Inszenierung, die noch immer den schulischen Umgang mit Dramen dominiert. Diese Trennung ist zweifellos eine der wesentlichen Gründe für die vielfältigen Schwierigkeiten bei der Arbeit mit Dramentexten im Unterricht. Um sie zu überwinden, bedarf es einer Praxis des Lesens, die die theatrale Performativität des Textes realisiert, indem sie die Körperlichkeit der dramatischen Dialogizität erfahrbar macht. In dem geplanten Vortrag wird anhand verschiedener Unterrichtsbeispiele gezeigt, wie Schüler an die Gestaltung der Körperlichkeit des Sprechens in Dramentexten herangeführt werden können und diese erfahren und reflektieren können.

Literatur:

Lösener, Hans: Die intermediale Lektüre. Wege zur Inszenierung im Text. In: Marion Bönnighausen und Gabriela Paule (Hgg.): Theater intermedial. Schriftenreihe Jahrbuch Medien im Deutschunterricht. München 2009. S. 67–82.

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