Abstracts

Christoph Müller (Universität Kassel)

Gefrorene Sprache zum Fließen bringen – Grammatische Impulse für eine neue Aufgabenkultur im Bereich schulischer Textproduktion

Grammatik als gefrorene Stilistik anzusehen, dieses Denkbild stammt von Leo Spitzer. Ziel des Beitrags ist es, ausgehend von diesem Ansatz die Interdependenzen zwischen Grammatikwissen und schriftsprachlicher Kompetenz aus einer veränderten Perspektive wahrzunehmen und daraus Konturen für eine veränderte Aufgabenkultur zu entwickeln.

Es soll gezeigt werden, dass der bewusste Umgang mit grammatischen Strukturen zum bewussten stilistischen Einsatz sprachlicher Mittel anregen, also das Gefrorene wieder zum Fließen bringen kann.

Zwar bieten aktuelle Unterrichtsmaterialien zur Genüge Aufgaben, in denen grammatische Muster bei der Textproduktion erprobt und eingeübt werden  sollen, doch halten diese Anwendungsaufgaben kaum einer kritischen didaktischen Analyse stand, speziell aus Sicht der Schreibdidaktik. Vor dem Hintergrund dieser Defizit-Analyse werden Leitlinien für Aufgabenformate entworfen, die eine schlüssige Verbindung zwischen Grammatik und stilistischer Textgestaltung vorzeichnen. Die Ergebnisse einer empirischen Erprobung solcher Aufgaben werden abschließend zur Diskussion gestellt.

Literatur:

Wilhelm Köller. Stil und Grammatik. In: Ulla Fix u.a. (Hrsg.): Rhetorik und Stilistik. Berlin, New York 2009, S. 1210–1230

Harald Fricke, Rüdiger Zymner. Einübung in die Literaturwissenschaft. 2., durchgesehene Auflage.

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