Abstracts

Irene Boose (PH Ludwigsburg)

Chamissos Enkel in der Hauptschule

Im Stuttgarter Raum unterstützt die Robert-Bosch-Gesellschaft Initiativen an Schulen mit bis zu 70prozentigem Anteil an Schülern mit ‚Migrationshintergrund‘ zur Begegnung mit Literatur, Kunst, Musik und Theater und von diesen Ausdrucksformen angeregten Eigenproduktionen. In der Arbeit zwischen Lehrern, Autoren und Schreibdozenten entsteht eine Atmosphäre der individuellen Aneignung einer ‚fremden‘ (hier der deutschen Hoch- und Mehrheits-)Kultur und -Sprache durch Kinder und Jugendliche, die das angeleitete Sprechen und Schreiben als wichtigen Schritt kulturell bestimmter Identitätsbildung erleben.

Zwei Konzepte werden auf ihren Umgang mit sprachlichen Hybridisierungen (etwa im Umgang mit Metaphern und Erzählroutinen) hin befragt: jenes Konzept, das Chamisso-Preisträger (von Ilija Trojanow bis Arthur Becker) in Bietigheim-Bissinger Schulen einlädt und den Schülern auf mehrere Wochen angelegte Schreibwerkstätten mit ausgewiesenen Schreibdozenten anbietet. Das zweite Konzept führt Teamarbeit von Lehrern und Schreibdozenten wie José F.A. Oliver als integratives Unterrichtsmodell durch und leitet Schüler verschiedener Schulformen zum Schreiben z.B. lyrischer Texte an.

Literatur:

Engin, Havva und Ralph Olsen (Hrsg.): Transkulturelles Lernen in Deutschunterricht. In: Dies. (Hrsg.): Interkulturalität und Mehrsprachigkeit. Baltmannsweiler 2009. S. 1-17

Rösch, Heidi (Hrsg.): Kompetenzen im Deutschunterricht. Beiträge zur Literatur-, Sprach- und Mediendidaktik. Frankfurt/Main. u.a. 2. Auflage 2008

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