Abstracts

Sektion 15: Literalisierung (Alphabetisierung) in Adoleszenz und Erwachsenenalter

Joachim Ludwig (Universität Potsdam)

Gesellschaftliche Zwänge und gesellschaftliche Teilhabe als subjektiver Begründungszusammenhang für die Aneignung schriftsprachlicher Kompetenzen

Der Beitrag stellt die empirischen Untersuchungsergebnisse zum Lernhandeln erwachsener funktionaler Analphabeten aus dem Projekt SYLBE vor (http://www.sylbe.de/).

Folgende Fragestellungen werden bearbeitet:

  1. Wie vollzieht sich die Aneignung schriftsprachlicher Kompetenzen im nachschulischen Bereich? Lassen sich Spezifika beschreiben, wenn der grundlegende Erwerb von Literalität erst in der Phase der Adoleszenz oder des frühen bis mittleren Erwachsenenalters vollzogen wird?
  2. 2.Wie können erwachsene Lerner/innen bei der Aneignung unterstützt werden? Welche Kompetenzen brauchen angehende Lehrkräfte für die Alphabetisierung?

Es wird die These begründet, dass Schwierigkeiten beim Erwerb schriftlichsprachlicher Kompetenzen eng mit gesellschaftlichen Exklusionserfahrungen verbunden sind. Inklusionserfahrungen bieten demgegenüber die Bedingung der Möglichkeit zur Kompetenzaneignung.

Zurück  

Sandra Deneke & Ingeborg Reese (Universität Hannover)

Didaktogene Beeinträchtigungen beim Schriftspracherwerb im Schulalltag

Sowohl die Forschungsergebnisse der Sonderpädagogik als auch die der Biographieforschung "funktionaler Analphabeten" weisen neben den bekannten Faktoren, die zu Beeinträchtigungen des Schriftspracherwerbs führen können, auch auf didaktogene hin. Im Gegensatz zu den sozialfamiliären (soziogenen), den individuell‐kognitiven (psychogenen) und schulischen Risikofaktoren werden didaktogene zwar in der Literatur seit der Kritik am traditionellen Legastheniekonzept und der Anti‐Legastheniebewegung benannt, sind aber selten entfaltet.

Auf der Grundlage der Basisbefragung des vom BMBF geförderten Forschungsprojektes „Interdependenzen von Schriftsprachkompetenz und Aspekten der Lebensbewältigung“ sollen subjektive Sichtweisen von Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern der Volkshochschule Hannover zum Lerngegenstand Schriftsprache im Schulalltag analysiert werden. Von Interesse wird sein, ob sich die Befragten differenziert zum Lerngegenstand äußern oder ob sie diesen eher pauschal als negative Schulerfahrung thematisieren. Des Weiteren ist relevant, ob die Befragten spezielle Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb und unzureichende Voraussetzungen als Mitverursachung von Beeinträchtigungen des Lese‐Rechtschreibprozesses wahrgenommen haben.

Diese Hinweise könnten Anhaltspunkte für die präventive Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen liefern.

Literatur:

Kalmar, M. (1998): Didaktogene Lernbehinderung am Beispiel der acht auditiven Fallen im Lese-Rechtschreib-Lernprozess. In: der sprachheilpädagoge, 30, 26–45

Kornmann, R. (2010): Zur Abwehr didaktogener und diagnosogener Störungen in der Sonderpädagogik. In: Zeitschrift für Heilpädagogik, 61, H. 5, 191–199

Zurück  

Afra Sturm (PH Nordwestschweiz) & Robert Hilbe (Universität Bern)

«Also ich mach ja auch Einkaufslisten» – Schreiben als verborgene Praxis

Im Referat liegt der Schwerpunkt auf der Schreibpraxis von Teilnehmenden der Kurse, die im Rahmen des Projekts «Illettrismus und neue Technologien – Schriftlernen in der Nachholbildung» gemeinsam mit Praxispartnern durchgeführt wurden: Mithilfe einer semi-experimentellen Schreibaufgabe wurde der Schreibprozess von sechs Fallpaaren untersucht. Aus dieser Teiluntersuchung werden einzelne Schreibprofile näher vorgestellt und mögliche Hindernisse im Verlauf der Textproduktionsprozesse aufgezeigt.

Die Selbstwirksamkeit im Schreiben, d.h. die Überzeugung einer Person, Handlungen beim Schreiben erfolgreich ausführen zu können, wurden ebenfalls untersucht: Hier zeigten sich über die Kursdauer hinweg keine Veränderungen. Die Ergebnisse aus der semi-experimentellen Schreibaufgabe sowie zur Selbstwirksamkeit werden mit Auswertungen aus den Einzelinterviews ergänzt; insbesondere werden zwei Fallstudien daraus vorgestellt, die zeigen, welche Rolle dem privaten, situierten und damit sinnhaften Schreiben zukommt. Abschliessend werden mögliche Ansätze für die schreibdidaktische Umsetzung in Literalitätskursen für Erwachsene skizziert.

Zurück  

Elena Kukharenko (Universität Leipzig)

Schriftsprachliches Handeln erwachsener russischsprachiger MigrantInnen im Alphabetisierungskurs

Die Vermittlung der Handlungskompetenz im Alphabetisierungskurs bedeutet die Vermittlung einer möglichst weit reichenden Kompetenz in der Anwendung der Schriftsprache. Sie soll die Lernenden befähigen, in allen Lebensbereichen sprachlich selbstbewusst und selbstständig  zu handeln. Um die sprachliche Förderung effektiv zu gestalten, muss herausgefunden werden, wie die TeilnehmerInnen vom Lesen und Schreiben Gebrauch machen und welchen Stellenwert dies für sie hat. Das gleiche Anliegen wird auch bei der Zielgruppe der ZweitschriftlernerInnen verfolgt. Leider fehlt bisher jedoch ein theoretisches Fundament für die Erarbeitung von am Lebenskontext orientierten Konzeptionen und Arbeitsmaterialien. Die vorliegende Studie will einen Beitrag zur Schaffung solcher Voraussetzungen leisten. Sie beschäftigt sich mit der  Frage, welche schriftsprachlichen Handlungen russischsprachige TeilnehmerInnen im außerschulischen Bereich vollziehen und in welchem Zeitraum sie die zweite Schrift erlernen. Im Beitrag werden die ersten Ergebnisse aus der ethnographischen  Forschung vorgestellt und anschließend diskutiert.

Literatur:

Barton, D.; Hamilton, M. (2009): Local Literacies. Reading and writing in one community. London: Routledge

Linde, A. (2008): Literalität und lernen. Eine Studie über das Lesen- und Schreibenlernen im Erwachsenenalter. Münster: Waxmann

Zurück  

Simone Jambor-Fahlen (Universität Köln)

Wege zur Schrift – Wie vollzieht sich der Schriftspracherwerb funktionaler Analphabeten?

Der Beitrag stellt mein Dissertationsvorhaben vor.

Im Kern geht es hierbei um die Frage, inwieweit spezifische Schreibprofile bei funktionalen Analphabeten bestehen.

Zunächst wird der Stand der gegenwärtigen Alphabetisierungsforschung im Hinblick auf den Erwerb von Literalität durch Erwachsene dargestellt. Hierbei soll skizziert werden, dass sich in der Alphabetisierungsarbeit bislang auf Informationen gestützt wird, die aus Forschungen zum kindlichen Schriftspracherwerb gewonnen wurden. So werden erwachsenen Lernern nicht nur die für Kinder entwickelten Modelle der Erwerbsabfolge unterstellt, sondern auch die den Erwerb kennzeichnenden Merkmale.

Demzufolge sind die sich daraus ergebenen didaktischen Empfehlungen für erwachsene Lerner nicht ihren tatsächlichen Bedürfnissen entsprechend.

Anhand von Schreibprodukten sollen orthographische Profile erstellt und spezifische Kompetenzen untersucht werden.

Literatur:

Bredel, U./ Siebert-Ott, G./ Thelen, T. (Hrsg.) (2004): Schriftspracherwerb und Orthographie. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren.

Zurück  

Erika Brinkmann (PH Schwäbisch-Gmünd)

Schreiben die Erwachsenen zu Beginn wie die Kinder?

In der Alphabetisierungsdidaktik gibt es – wie in der Diskussion über den Anfangsunterricht im Lesen und Schreiben – unterschiedliche Meinungen über geeignete methodische Zugänge. Ein zentraler Punkt betrifft die Frage, ob freies Schreiben, bei dem die LernerInnen Wörter nach der eigenen Aussprache konstruieren, eine geeignete Arbeitsform darstellt. Als Voraussetzung dafür ist zu klären, ob Jugendliche und Erwachsene, die aufgrund ihrer schulischen Negativerfahrungen mit der Verletzung von Rechtschreibkonventionen ein anderes Verhältnis zur Schriftsprache haben als Schulanfänger, sich überhaupt auf ein lautorientiertes Schreiben einlassen (vgl. Nickel 1998).

In meinem Beitrag will ich an Schriftproben aus Alphabetisierungskursen untersuchen, welches Spektrum an  Strategien die TeilnehmerInnen in den von uns gestellten Aufgaben anwenden und wie weit diese sich mit den Zugriffen decken, die sich in Stufenmodellen für Kinder als produktiv zur Erklärung  ihrer Schreibentwicklung erwiesen haben. Auf dieser Grundlage kann dann diskutiert werden, welchen Stellenwert der ursprünglich – zumindest teilweise – in der Erwachsenendidaktik entwickelte Spracherfahrungsansatz zukünftig in Alphabetisierungskursen erhalten sollte.

Literatur:

Backhaus, A., u. a. (2009): „Lesen & Schreiben“. Lese- und Schreibaufgaben für die Lernbeobachtung in der Erwachsenenalphabetisierung. Arbeitsgruppe Primarstufe: FB2 Universität (57068 Siegen).

Nickel, Sven (1998). Zugriffe funktionaler Analphabeten auf Schrift. Eine Untersuchung von Schreibstrategien mit der "Hamburger Schreib-Probe". In: Alfa-Forum 38, 20–24. (Mit Anmerkungen von Peter May.)

Zurück  

Necle Bulut (Universität Köln)

Ein adaptiver Test zur Messung von Schriftsprachstand und -entwicklung von erwachsenen Lernern

In diesem Vortrag wird der im Rahmen des Projekts PAGES (Projekt Alphabetisierung und Grundbildung für Erwachsene im Sozialraum) entwickelte adaptive Test zur Messung von Schriftsprachkompetenzen von erwachsenen Lernern vorgestellt.

Die Annahme, dass verschiedene Testverfahren den Schriftsprachstand und die ‑entwicklung von Erwachsenen nicht adäquat erfassen, führte zur Entwicklung eines neuen Tests. Diese Annahme soll im Rahmen des Vortrags diskutiert werden.

Darüber hinaus wird die Methodik des adaptiven Testens beschrieben, die begünstigt, Schriftsprachkompetenzen von Erwachsenen zu erfassen, ohne emotionale Überforderung, Erfolgsdruck oder Versagensängste auszulösen.

Der Test beinhaltet Aufgaben zum Erkennen von Graphemen und Phonemen sowie zur Lese- und Schreibkompetenz. Diese einzelnen Aufgaben des Tests werden beschrieben.

Abschließend werden erste Erfahrungen geschildert und thematisiert, inwiefern der Test als Basis für eine gezielte Förderung eingesetzt werden kann.

Literatur:

Fisseni, Hermann-Josef (1997): Lehrbuch der psychologischen Diagnostik: mit Hinweisen zur Intervention. 2., überarb. und erw. Aufl. Göttingen u.a.: Hogrefe.

Füssenich, Iris & Löffler, Cordula (2005): Materialienheft Schriftspracherwerb. München u.a.: Reinhardt.

Zurück  

R.-Philipp Rackwitz (PH Schwäbisch-Gmünd)

Dialogische Förderdiagnostik als Teil didaktischer Kompetenz in der Alphabetisierung von Erwachsenen: Prinzipien und Verfahren

Die Vorerfahrungen und das Können der TeilnehmerInnen in Alphabetisierungskursen streuen meist sehr breit. KursleiterInnen müssen deshalb häufig differenzierend arbeiten und individuell passende Lernangebote unterbreiten. Dazu muss der aktuelle Lernstand der einzelnen LernerInnen eingeschätzt und Fehler diagnostisch interpretiert werden. Verlässlich wird eine solche Interpretation aber nur im Austausch mit der betroffenen Person über ihre Sicht auf die Lernprobleme,  ihre Entwicklungsmöglichkeiten sowie Lern- und Leistungsfortschritte.

In einem Projekt zur dialogischen Förderdiagnostik wurden zwei Verfahren für den Einsatz in Alphabetisierungskursen erarbeitet und evaluiert, die helfen sollen, den aktuellen Entwicklungsstand sowie die vorhandenen Strategien der KursteilnehmerInnen beim Lesen und Schreiben sowohl zu Beginn der gemeinsamen Arbeit als auch zwischendurch zur Vergewisserung über Fortschritte und besondere Schwierigkeiten einzuschätzen.

Beide Verfahren werden in dem Vortrag vorgestellt und gezeigt, wie diese bei einer dialogisch angelegten Förderdiagnostik eingesetzt werden können.

Literatur:

Backhaus, A./ Knorre, S. (2009): Was ist Sache? Ein Übungs- und Diagnoseheft für den Umgang mit Sachtexten. Arbeitsgruppe Primarstufe: FB2 Universität (57068 Siegen).

Backhaus, A./ Rackwitz, R.-Ph. (2009): „Lesen & Schreiben“. Lese- und Schreibaufgaben für die Lernbeobachtung in der Erwachsenenalphabetisierung. Arbeitsgruppe Primarstufe: FB2 Universität (57068 Siegen).

Zurück  

Henrike Pracht (Universität Osnabrück)

Schriftsprachliche Schemata: Ein Konzept zur Basisalphabetisierung in Deutsch als Erst- und Zweitsprache

Zentrale Bezugsebenen der deutschen Wortschreibung sind neben der Phonemebene die prosodische und die Morphemebene. Wie kann diese Komplexität für Schriftanfänger handhabbar gemacht werden, ohne durch anfängliche Beschränkung auf die Lautebene ein einseitiges Schriftverständnis zu vermitteln? Einen möglichen Schlüssel bildet hier der „usage-based“-Ansatz, der Spracherwerbsprozesse als Schemabildungsprozesse beschreibt: Im Zuge des Sprachgebrauchs entstehen durch Abstraktion vielfältige kognitive Schemata sprachlicher Muster, die, simultan verwendet, eine flexible und effektive Sprachverarbeitung ermöglichen. Anknüpfend an diese Modellierung sprachlicher Erwerbsprozesse wird ein Konzept zur Basisalphabetisierung in Deutsch (als Zweitsprache) vorgestellt, das von Anfang an neben phonemischen auch prosodische und morphemische Bezüge der Wortschreibung berücksichtigt. Dabei werden zunächst nur typische (schrift-)sprachliche Muster des Deutschen fokussiert, um so die geforderte Komplexitätsreduktion und möglichst optimale Bedingungen der Schemaetablierung zu gewährleisten.

Literatur:

Kemmer, Suzanne / Barlow, Michael (Hgg.) (2000): Usage-based models of language. Standford: CSLI Publications.

Vihman, Marilyn / Croft, William (2007): Phonological development: Toward a ‘radical’ templatic phonology. In: Linguistics 45 (4), 638–726.

Zurück  

Michael Grosche (Universität Köln) & Nadine Engel (A.B.C.-Projekt)

Leseförderung durch direktes Training der Graphem-Phonem-Korrespondenzen

Durch den didaktischen Ansatz der direkten Instruktion werden die Lerner stark angeleitet, kleinste Inhaltsbereiche bis zur Automatisierung zu trainieren. Dieses Vorgehen berücksichtigt die psychologischen Grundlagen des menschlichen Lernens, die im Vortrag beschrieben werden. In einem Alphabetisierungskurs wurde die praktische Umsetzung der Direkten Instruktion zur Leseförderung erprobt. Sieben Analphabeten trainierten 12 Wochen täglich 15 Minuten Graphem-Phonem-Korrespondenzen. Dadurch sollte sich ihre Lesekompetenz erhöhen. Die Evaluation des Trainings erfolgte durch ein Prä-/Posttest-Design und wurde durch eine kontinuierliche Lernfortschrittsmessung ergänzt. In der Auswertung zeigte sich zwar bei den meisten Lernern ein Lernzuwachs beim Lesen von Graphemen und kurzen Silben, allerdings konnten die Verbesserungen im standardisierten Lesetest nicht mehr festgestellt werden. Die Bedeutung für die pädagogische Praxis wird diskutiert.

Literatur:

Hintz, A.M & Grosche, M. (in Druck). Förderung basaler Lesekompetenzen von erwachsenen Analphabeten nach Prinzipien der direkten Instruktion. Empirische Sonderpädagogik. Engel, N., Hintz, A.M. & Scholz, A. (2009). ABC-Projekt erprobt Direkte Instruktion. Alfa Forum,72, 30–33.

Zurück  

Aline Wendscheck (FU Berlin)

Generationsübergreifendes Lernen (GüL) in der Alphabetisierung

Der Einfluss der Familie auf den Bildungsweg der Kinder ist - vermittelt über den Bildungsstand der Eltern, insbesondere aber über die Gestaltung der sozialen Praxis von Literalität im häuslichen Umfeld -  nachweislich hoch. Der Teufelskreis der sogenannten „sozialen Vererbung“ von Bildungsbenachteiligung könnte durch einen generationsübergreifenden Ansatz durchbrochen werden. Bisher existieren derartige Ansätze in Deutschland jedoch nicht. Eine besondere Herausforderung besteht darin, illiterale Eltern zu erreichen und sie so in eine familienorientierte Schriftförderung zu integrieren, dass durch die Erfahrung  positiv besetzter literaler Aktivitäten entsprechende Alltagspraxen in den Familien etabliert werden können. Im Projekt AlphaFamilie verfolgen wir dazu u.a. folgende Fragen: Wie wird Literalität in bildungsbenachteiligten Familien konstruiert und wie wird sie intergenerational weitergegeben? Inwieweit können Kinder eine Lernbegründung für Erwachsene sein? Welche Formate und Zugänge zu generationsübergreifenden Lernformen mit funktionalen Analphabeten sind denkbar? Welche Inhalte und Gestaltungsformen eignen sich? Und wie lassen sich Angebote so konzipieren, dass sie auf andere Institutionen übertragbar sind?

Literatur:

Nutbrown, C.; Hannon, P; Morgan, A. (2005). Early Literacy Work with Families: policy, practice and research. Sage: London.

Elfert, M. & Rabkin, G. (Hrsg.) (2007). Gemeinsam in der Sprache baden: Family Literacy. Internationale Konzepte zur familienorientierten Schriftsprachförderung. Klett: Stuttgart.

Zurück  

Susanne Kley & Sandra Schick-Marquart (PH Weingarten)

Kompetenz- und Professionalitätsentwicklung in der Alphabetisierung und Grundbildung von Jugendlichen und Erwachsenen

Auch wenn unstrittig ist, dass Lernerfolge nicht zuletzt mit der (professionellen) Kompetenz v.a. von Lehrkräften zusammenhängen, so gab es in den letzten 30 Jahren der Jugendlichen- und Erwachsenenalpha-betisierung/-grundbildung kaum eine geregelte Ausbildung für die KursleiterInnen und andere Alphabetisierungs- und Grundbildungs-akteure. Dies soll sich nun ändern. Im Rahmen des Verbundforschungs-projekts PROFESS wurden 2008 mit Hilfe der Delphi-Methode ExpertInnen zu den Inhalten des zu konzipierenden Master-Studiengangs „Alphabetisierung und Grundbildung“ befragt. Somit konnte dieser bedarfsorientiert und empirisch gestützt entwickelt werden.

In dem Vortrag sollen Design und Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt sowie diskutiert werden, inwiefern definierte Kompetenzbereiche des Studiengangs auch Bestandteil der Lehrerausbildung darstellen müssten, um präventiv der Entstehung von funktionalem Analphabetismus bzw. unzureichender Grundbildung entgegenwirken zu können. 

Literatur:

Affeldt, Harald; Kley, Susanne; Löffler, Cordula; Schick-Marquart, Sandra (2009): Qualifizierung und Kompetenz: eine Expertenbefragung. In: UNESCO Institute for Lifelong Learning (Hrsg.): Professionell alphabetisieren. Qualifizierung für Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit. Münster, New York, München, Berlin: Waxmann. S. 13–23

Löffler, Cordula (2009): Professionalisierungsbedarfe in Alphabetisierung und Grundbildung. In: UNESCO Institute for Lifelong Learning (Hrsg.): Professionell alphabetisieren. Qualifizierung für Alphabetisierungs- und Grundbildungsarbeit. Münster, New York, München, Berlin: Waxmann. S. 9–12.

Zurück