Abstracts

Johanna Fay (PH Karlsruhe)

Messung von implizitem Problemlösungswissen in der Rechtschreibung

Ein wichtiges Ziel von Rechtschreibdidaktik ist, die Schreiblerner zu befähigen, in Zweifelsfällen auf Herleitungsstrategien zur Richtigschreibung zurückzugreifen. Deshalb wird ein hoher Aufwand betrieben, um das Problemlösungswissen im Rechtschreiben zu fördern (vgl. Bildungsstandards und deren Umsetzung in div. Lehrwerken). In der Rechtschreibdiagnostik besteht allerdings die Schwierigkeit, genau diese Kompetenzfacette zu messen, denn wie Schreibungen hergeleitet werden, lässt sich anhand fertiger Schreibprodukte in Rechtschreibtests kaum erkennen. Durch Befragung versucht man daher Informationen über die Strategien von Schreiblernern zu erlangen (vgl. u.a. Scheerer-Neumann 2004; Nickel 2006). Unklar bleibt, ob diese explizit formulierten Lösungswege der tatsächlichen Schreibpraxis entsprechen oder lediglich als erweitertes deklaratives Wissen zur Verfügung stehen. Im Vortrag werden daher erste Ergebnisse eines mehrstufigen Verfahrens vorgestellt, bei dem das implizite Problemlösungswissen von 3.-Klässlern erfasst wird. Sie erfordern eine Diskussion über die Strategievermittlung in der Didaktik und über neue Ansätze in der Diagnostik.

Literatur:

Fay, Johanna: Die Entwicklung der Rechtschreibkompetenz beim Textschreiben. Eine empirische Untersuchung in Klasse 1 bis 4. Frankfurt/M 2010.

Nickel, Sven: Orthographieerwerb und die Entwicklung von Sprachbewusstheit. Norderstedt 2006.

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