Abstracts

Anna Komor (Institut für Germanistik I, Universität Hamburg)

Spiele erklären – mündlich und schriftlich

In dem Beitrag wird diskutiert, welche Anforderungen an Schüler bei der Überführung von gesprochener in geschriebene Sprache gestellt und wie diese im Einzelnen umgesetzt werden. Bereits im Anfangsunterricht bildet das Schreiben von Texten zusammen mit der Ausbildung basaler Schreibfähigkeiten und Fähigkeiten des Rechtschreibens den Kernbereich dessen, was schulisches Schreiben-Lernen ausmacht. Insbesondere in den ersten Schuljahren geht der Textproduktion eine mündliche Bearbeitung des Themas im Plenum voran. Dabei kommt auch zur Sprache, was bei der Umsetzung von Mündlichkeit in Schriftlichkeit zu berücksichtigen ist.

Die Datengrundlage bilden Spielerklärungen von Schülern der 2. und 3. Klasse, die diese (1) mündlich im Unterricht und (2) schriftlich in Einzelarbeit realisierten. Die Daten wurden im Rahmen des BMBF-Projekts „Kommunikative Anforderungen in der Schule“ (Ltg.: Prof. Redder; Vorprojekt von BiSpra, s. den Vortrag von Stella Uesseler) erhoben und nach Kriterien der linguistischen Diskursanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass bereits in der 2. Klasse Fragen des formalen Aufbaus von Texten ebenso wie Hinweise zur variantenreichen Textgestaltung und zur Leserorientierung angesprochen werden. Die Ergebnisse zeigen auch, dass die Schüler die im Unterrichtsdiskurs erarbeiteten Hinweise zum Verfassen eines schriftlichen Textes teilweise bereits umsetzen. Allerdings weisen die Texte auch noch Merkmale des Mündlichen auf, insbesondere solche, die der Hörerorientierung dienen.

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