Abstracts

Natascha Naujok (FB Erziehungswissenschaft und Psychologie, Freie Universität Berlin)

Mündlichkeit und Schriftlichkeit im Kontext der gemeinsamen Rezeption von Spielgeschichten

Empirische Studien belegen eindrucksvoll das hohe Motivationspotenzial von Spielgeschichten, dies häufig besonders für schwächere Schüler/innen und Jungen (s. z. B. Bertschi-Kaufmann 2005). Wie ist der Einsatz von Spielgeschichten im Deutschunterricht im Feld von medialer und konzeptueller Mündlichkeit und Schriftlichkeit zu verorten und wie lässt er sich darüber hinaus mit Bezug auf die Aspekte Literalität und Literarität (s. Dehn 1999) fassen?

Die Beantwortung dieser Fragen soll in drei Schritten erfolgen. Zunächst wird – exemplarisch – das Verhältnis von Mündlichkeit und Schriftlichkeit in dem medialen Angebot der kinderliterarischen Hypermedia-Adaption „Eine Woche voller Samstage“ von Paul Maar in den Blick genommen. Auf Grundlage dieser medienzentrierten Annäherung werden in einem zweiten, rezeptionsorientierten Schritt Gesprächsausschnitte von Zweitklässler/inne/n während ihrer gemeinsamen Spielgeschichtenrezeption im Hinblick auf konzeptuelle Mündlichkeit und Schriftlichkeit und auf Spuren von Literarität analysiert. An die medien- und rezeptionsbezogenen Ergebnisse knüpfen schließlich didaktische Überlegungen an, in denen Potenziale des Einsatzes von Spielgeschichten zur Förderung von Kompetenzen in den Bereichen Mündlichkeit und Schriftlichkeit aufgezeigt werden.

Literatur:

Bertschi-Kaufmann, Andrea (2005): „Und was sah ich?!” Narratives Schreiben im Nachklang von multimedialen Lektüren. In: Wieler, Petra (Hg.): Narratives Lernen in medialen und anderen Kontexten. Freiburg i. Br., S. 119–134.

Dehn, Mechthild (1999): Texte und Kontexte. Berlin.

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