Abstracts

Sibylle Künzli (PH Zürich) & Dieter Iseler (PH Nordwestschweiz)

Frühe Literalität als soziale Praxis – (schrift-)sprachliche Erfahrungen von Vorschulkindern in unterschiedlichen Familien und im Kindergarten

Bereits beim Schuleintritt besteht einen deutlichen Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und sprachlichen Leistungen. Dieser Zusammenhang ist aber nicht deterministisch. Es ist davon auszugehen, dass die konkreten familiären Lernerfahrungen der Kinder und deren Passung mit den schulischen Bildungsangeboten für einen guten Schulstart ausschlaggebend sind. Damit stellen sich Fragen nach den Ausformungen familiärer und vorschulischer Praktiken und den Auswirkungen von Divergenzen auf die Lernwege der Kinder. Um diesen Fragen nachzugehen, wurden im Rahmen des Forschungsprojekts "Lernwelten – literacies" vier Kinder in ihren Familien und im gemeinsam besuchten Kindergarten begleitet. Die rekonstruierenden Auswertungen der Daten aus teilnehmenden Beobachtungen, Interviews, Audio- und Videoaufzeichnungen verdeutlichen die Komplexität und Verwobenheit (schrift-)sprachlichen Handelns. In diesem Beitrag wird anhand ausgewählter Daten ein Modell von früher Literalität als sozialer Praxis vorgestellt und im Hinblick auf die Förderung in vorschulischen Betreuungs- und Bildungsinstitutionen diskutiert.

Literatur:

Isler, D. & Künzli, S. (2010). Schulische Praktiken in der Vorschule. In: A. Brake & H. Bremer (Hrsg.), Alltagswelt Schule (S.211–229).Weinheim: Juventa.

Künzli, S.; Isler, D. & Leemann, R. (2010). Frühe Literalität als soziale Praxis. Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, S. 60–73.

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