Abstracts

Thérèse Thévenaz-Christen (Universität Genf)

Eine sprachliche Handlung als Unterrichtsgegenstand zu Beginn des schulischen Lernens

Dieser Beitrag befasst sich mit der Frage, wie sprachliche Handlungen – in diesem Fall das mündliche Erklären einer Spielregel – zu Beginn des schulischen Lernens (im Alter von 4–5 Jahren) zum Unterrichtsgegenstand gemacht werden können. Damit eine sprachliche Handlung zum Unterrichtsgegenstand gemacht und für den Erwerb sprachlicher Fähigkeiten genutzt werden kann, muss sie mit den Kindern in vereinfachter Form konstruiert und in ihrer kommunikativen Funktion thematisiert werden. Diese doppelte Anforderung verlangt von der Lehrperson die Herstellung einer komplexen Kommunikationssituation, die es erlaubt, eine geteilte Aufmerksamkeit für den Gegenstand aufzubauen und ein gegenseitiges Verständnis des Gegenstands  auszuhandeln. Mittels einer Analyse von Unterrichtseinheiten aus vier Kindergärten wird untersucht, wie das Erklären einer Spielregel von den Lehrpersonen und Kindern konstruiert und thematisiert wird. Aus der Analyse geht hervor, dass die Textart nur unter bestimmten Bedingungen zum Unterrichtsgegenstand wird. Der Beitrag gibt zudem einen Einblick in die Zugänge der Französischdidaktik zur vorschulischen Sprachförderung.

Literatur:

Schneuwly, B. & Thévenaz-Christen, Th. (Hrsg). (2006). Analyses des objets enseignés. Le cas du français. Bruxelles : De Beock

Dolz, J., Schneuwly, B. & Thévenaz-Christen, Th. (2008). L’articulation vygotskienne entre objet enseigné et outil médiateur comme fondement de la didactique. In M. Brossard & J. Fijalkow (Hrsg.), Vygotski et les recherches en éducation et en didactiques (S.144–156). Bordeaux : PUB.

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