Abstracts

Norbert Kruse & Miriam Ludwig (Universität Kassel)

Effekte der Gruppenzusammensetzung auf die Text- und Überarbeitungsqualität beim Textschreiben in Klasse 3

Kinder erwerben Schreibfähigkeiten in einer mehr oder weniger strukturierten Schreibumgebung im sozialen Raum einer Schulklasse. Deshalb ist die Frage von Interesse, welchen Einfluss der Strukturierungsgrad der Lernumgebung und die soziale Kohäsion der Schülergruppe auf die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler, auf die Textrevisionshandlungen sowie auf die Qualität der geschriebenen Texte haben.

Im Vortrag werden zwei Hypothesen zu einer der Leitfragen aus einem derzeit laufenden DFG-Forschungsprojekt zu kooperativen Schülerrückmeldungen bei der Textüberarbeitung in der Grundschule (Heinzel/Kruse/Lipowsky)  erläutert. Dabei gehen wir davon aus, dass die soziale Kohäsion der Gruppen Auswirkungen auf den Umfang der Textrevisionshandlungen hat. Ferner nehmen wir an, dass in Gruppen mit einer hohen sozialen Kohäsion die Textrevisionshandlungen umfangreicher sind, als in den Gruppen mit einer geringen sozialen Kohäsion. Die Studie setzt sich den Nachweis zum Ziel, dass den sozialen Beziehungen der Gruppenmitglieder untereinander eine zentrale Rolle für die Interaktionen beim Verfassen von Texten  zukommt und dass darüber hinaus der Strukturierungsgrad der Lernumgebung Textrevisionshandlungen erleichtert. Wenn sich Effekte von sozialer Kohäsion, Strukturierungsgrad und der Qualität der Arbeit am Text zeigen lassen, müsste der Erwerb von Textkompetenz stärker von konkreten sozialen Interaktionen her perspektiviert werden.

Literatur:

Heinzel, F./Kruse N. (2007): Die Rückmeldung als selbstständigkeitsorientierte Lehr-Lernsituation -  Interaktionen beim Textüberarbeiten in der Grundschule. In: Rabenstein, K./Reh, S. (Hrsg.): Kooperatives und selbstständiges Arbeiten von Schülern. Zur Qualitätsentwicklung von Unterricht, Wiesbaden: VS, S. 131-158.

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