Abstracts

Rose Schrader (Lehrerin, Bremen & Universität Bremen)

Die Überrepräsentanz von Jugendlichen mit Migrationshintergrund an Förderzentren: Ursachen und Interventionsmöglichkeiten

Die vergleichsweise hohe Wahrscheinlichkeit, mit der Kinder mit Migrationshintergrund als „lernbehindert“ diagnostiziert werden, ist seit Langem gegeben und auch seit Langem bekannt. Der weitaus größte Teil der aufs Förderzentrum überwiesenen Kinder hat von Anfang an eine deutsche Grundschule besucht – warum ist der Grundschulunterricht nicht in der Lage gewesen, ihr schulisches Scheitern zu verhindern?

Es scheint gerade die Schriftsprachentwicklung - von ersten Lautierungsversuchen hin zum Formulieren eigener schriftsprachlicher Äußerungen und zum Erfassen vielschichtiger Texte - die bei Kindern mit Migrationshintergrund weniger gut gelingt. Dies hat weitreichende Konsequenzen für den Wissenserwerb in allen Bereichen, und auch die Effekte auf das Selbstbild und – damit verbunden – auf die Lernmotivation der Kinder sind oftmals gravierend. Nach unserer Analyse  reflektiert der Grundschuldeutschunterricht bei Weitem nicht ausreichend, dass Schriftspracherwerb von Bedeutungsvermittlung begleitet sein muss, wenn er gelingen soll - dies wird an Materialien und Methoden der Grundschule veranschaulicht werden.

Perspektivisch sollen die Möglichkeiten des Faches Deutsch zu primärer, sekundärer und tertiärer Prävention diskutiert werden.

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